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Nach fünf Monaten Corona-Pause
Schweizerin verblüfft beim Neustart der Golf-Weltklasse

28. Rang im 4. Profi-Turnier: Albane Valenzuela überzeugte in Toledo.
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Die Szenen nach dem letzten Putt waren seltsam. Kein Jubel der Zuschauer – weil ja auch keine dabei sein durften. Verhaltene Siegesgesten der Amerikanerin Danielle Kang, die dann zwar doch noch eine (sehr distanzierte) Champagnerdusche erhielt. Dabei trugen die wenigen anwesenden Personen Schutzmasken und bemühten sich sichtlich, den Mindestabstand einzuhalten. Das erste grosse Golfturnier der Frauen nach sechs Monaten Corona-Pause, ausgetragen auf dem berühmten Golfplatz Inverness in Toledo, Ohio, brachte für alle gewöhnungsbedürftige Neuerungen.

Albane Valenzuela hatte auf diesen Neustart hingefiebert. Die 22-jährige Genferin hatte sich 2019 überraschend für die weltbeste Tour qualifiziert und steht in ihrem ersten Jahr als Profi. «Ich fühle mich fast wie an einem Collegeturnier», sagte sie in Toledo. Aber das war tatsächlich ein Profiturnier der LPGA-Tour, mit einem Weltklassefeld, mit einer Million Dollar Preisgeld, mit internationaler TV-Liveübertragung.

Es ist erst ihr viertes Profi-Turnier – und es sollte ihr bisher bestes werden. Nachdem sie den Cut nur ganz knapp überstanden hatte, egalisierte Valenzuela am Sonntag mit 70 Schlägen die beste Runde des Tages und stiess auf den 28. Rang vor, was noch 6862 Dollar Preisgeld abwarf. Sie liess im 135 Spielerinnen umfassenden Feld Grössen wie die Neuseeländerin Lydia Ko oder die Korda-Schwestern hinter sich.

Von den Bahamas in die Quarantäne nach Florida

Die Corona-Pause hatte Valenzuela bei ihren Eltern in Albany auf den Bahamas verbracht, wo diese inzwischen wohnen. «Ich kochte oft, begann mit Yoga, schaltete ab, las Bücher und trainierte hart», erzählte die 21. der Olympischen Spiele von Rio an einer Online-Medienkonferenz vor dem Turnier. Sie habe auch viel Zeit mit ihrem Bruder Alexis verbracht, den sie als einen ihrer besten Freunde bezeichnet. Von den Bahamas aus schloss sie auch ihr Studium an der kalifornischen Eliteuniversität Stanford ab. «Wir hatten via Computer lediglich eine virtuelle zwanzigminütige Feier. Danach feierte ich noch mit einigen Freunden auf den Bahamas.»

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Nach der Einreise in die USA im Juli musste sich Valenzuela, die ihre ersten Ausrüster- und Sponsoringverträge abgeschlossen hat, in Quarantäne begeben. Die Zeit nutzte sie in Palm Springs, Florida, mit intensivem Golftraining. «Ich versuchte, positiv und optimistisch zu bleiben, und habe gelernt, geduldig zu sein», sagt sie über die Pandemie, die auch auf den Bahamas einen harten Lockdown zur Folge hatte.

«Auch wenn ich nicht so viel Golf spielen konnte, wie ich gewollt hätte, kann ich mich nicht beklagen.» Inzwischen hat sie mehrere Corona-Tests hinter sich. «Ich war noch nie so froh über ein negatives Resultat», scherzt sie. «Man kann nie vorsichtig genug sein, das Virus ist schon beängstigend. Aber die LPGA-Tour weiss, was sie tut. Ich fühle mich sicher in dieser Blase.»

Albane Valenzuela war schon immer eine, die schnell lernte. Nach den drei aus ihrer Sicht eher enttäuschenden Turnieren Anfang Jahr gelang es ihr in der Pause auch, ihr Putting zu verbessern. Tipps des mehrfachen Turniersiegers Brad Faxon hätten ihr dabei geholfen, sagt sie. Als Europäerin ist Valenzuela auf der von Asiatinnen dominierten LPGA-Tour auch für die Medien eine willkommene Bereicherung. «Es ist speziell, die einzige Spielerin aus der Schweiz zu sein», sagte sie zu Journalisten. Sie sei zwar nicht mehr sehr oft in Genf, «aber die Schweiz ist das Land, wo mein Herz ist».

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Einen Sprung machte sie am Montag auch in der Weltrangliste, wo sie so gut wie nie klassiert ist – aber erst auf Rang 378 angelangt ist. Aussagekräftiger für ihre Spielstärke ist, dass sie auf der LPGA-Tour 2020 auf dem 60. Zwischenrang liegt.

Wegen des langen Saisonunterbruchs ist schon klar, dass Valenzuela auch 2021 auf diesem Circuit antreten darf. Dabei geht es jetzt Schlag auf Schlag: Bis zu den Tour-Championships im Dezember stehen noch 16 Turniere auf dem provisorischen Programm, darunter zwei in Schottland und vier in Asien. Valenzuelas Lust auf Turniere ist gross: «Ich spiele, so viel ich kann.» Diese Woche geht es mit einem weiteren Turnier im Norden Ohios weiter.

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