Achtelfinal gegen ItalienWieder ist das Schweizer Fragezeichen hinten rechts
Wie schon im Achtelfinal an der WM gegen Portugal muss die Schweiz am Samstag in Berlin ohne Silvan Widmer spielen. Wie in Doha liegt der logische Ersatz nicht auf der Hand.
Da ist die Schweizer Nationalmannschaft für einmal nicht mit der Deutschen Bahn unterwegs. Und dann das: Wegen der Panne bei der Flugsicherung in Zürich kommt die Maschine für den Flug nach Berlin zu spät nach Stuttgart.
Aber das sind Hindernisse, die ein Team wegstecken muss, das in den Viertelfinal der Europameisterschaft will. Und das ist das Schweizer Ziel, daran lässt Yann Sommer am Abend vor der Partie gegen Italien keine Zweifel aufkommen.
Dem Goalie gelingt eine schöne Formulierung, als er über die Stimmung im Team sagt, sie sei «erfolgsorientiert». Genau so wirken die Schweizer bislang: wie eine Gruppe, die sich mit Blick auf das grössere Ganze zu einer echten Einheit entwickelt hat.
Murat Yakin fehlt bloss ein Spieler: Silvan Widmer ist gesperrt. Und wie vor dem 1:6 gegen Portugal an der WM 2022 ist kein Spieler im Kader, der als logischer Ersatz ins Auge springt.
Nach dem Spiel gegen Deutschland hat der Nationaltrainer Leonidas Stergiou ins Feld geführt. Jetzt rudert er zurück. Er sagt, das sei «vielleicht direkt nach dem Spiel eine gute Variante» gewesen: «Vielleicht ist es das auch morgen. Aber ich bin froh, habe ich mehrere Optionen.»
Welche das sind? Fabian Rieder oder Steven Zuber? Schiebt er Michel Aebischer nach rechts? Die Antwort folgt am Samstag.
Italien fehlen wohl gleich drei Verteidiger
Immerhin plagen auch die Italiener Sorgen in der Abwehr. Der Ex-Basler Riccardo Calafiori fehlt in der Innenverteidigung gesperrt. Mit Alessandro Bastoni ist ein zweiter Innenverteidiger nach Fieber erst am Freitag wieder ins Training eingestiegen. Linksverteidiger Federico Dimarco fällt ganz aus.
Die Italiener haben sich darum mit einer netten Erzählstunde Mut zugesprochen. Dabei hat Gianluigi Buffon der vermutlich staunenden Jungmannschaft erzählt, was sich 2006 im Berliner Olympiastadion zugetragen hat. Dieser Weltmeisterschaftstitel, den sich die Italiener gegen Zinédine Zidanes Frankreich erspielt haben. Damals im Tor: der heutige Chef der italienischen Delegation.
«Jetzt müssen wir dieser Erinnerung gerecht werden», sagt Luciano Spalletti. Italiens Nationaltrainer glaubt, dass er jedes Register ziehen muss, um gegen die Schweiz bestehen zu können. So sagt er das zumindest. Mit seiner in Falten gelegten Stirn gibt er den Mahner ganz glaubwürdig: «Wir waren bislang nicht so gut, dass wir träumen dürfen.»
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