1:1 in der Nations League gegen SerbienDie Schweiz kassiert späten Ausgleich und steigt in die Liga B ab
Erst pariert Kobel einen Penalty, dann geht die Schweiz in Führung. Alles sieht gut aus. Bis ein später Konter den Serben den Ausgleich bringt.

140 Tage ist es jetzt her, seit das Schweizer Nationalteam im Olympiastadion von Berlin gegen Italien gespielt hat. Es ist der EM-Achtelfinal und – das ist jetzt nicht besonders kreativ – das beste Spiel der Schweizer in diesem Jahr. Doch es liegen nicht nur 140 Tage zwischen diesem Sieg und dem Heimspiel gegen Serbien in der Nations League. Die EM-Endrunde ist in vielerlei Hinsicht ganz weit weg.
Das merkt schon, wer am Freitagabend auf die Aufstellung der Schweizer blickt. Nur fünf Spieler sind geblieben von der Italien-Startelf: Ricardo Rodriguez, Granit Xhaka, Remo Freuler, Fabian Rieder und Breel Embolo. Der Rest ist an diesem Abend entweder zurückgetreten, verletzt oder gesperrt. Und auch die Ausgangslage ist eine andere: Es geht dieses Mal nicht um einen grossen Sieg auf grosser Bühne. Sondern es geht gegen den Abstieg.
Würde die Schweiz sich nach schwachen Leistungen zum Ende des Jahres nochmal steigern können? Würde das gehen, trotz all der personellen Wechsel? Oder würde es zum ersten Abstieg kommen? Das sind die grossen Fragen vor dem Heimspiel im Letzigrund.
Die Schweiz ist am Freitag die bessere Mannschaft, das gleich vorneweg. Es ist ihr bester Auftritt nach zuletzt enttäuschenden Partien in der Nations League. Und das, obwohl Nationaltrainer Murat Yakin so viele verletzte Spieler zu beklagen hat. Obwohl mit Rodriguez, Cömert und Amenda eine Dreierkette aufläuft, die es so noch nie gegeben hat. Trotz all dieser Vorzeichen zeigt das Team einen beherzten Auftritt.
Sie hat nicht nur mehr Ballbesitz, sie hat auch die besseren Chancen. Schon in der ersten Halbzeit. Den Auftakt macht Edimilson Fernandes mit einem Distanzschuss in der 12. Minute. In der 28. Minute schafft es Noah Okafor irgendwie, den Ball aus drei Metern vor dem Tor nur an die Querlatte zu lenken und nicht ins Netz. In der 59. Minute setzt Zeki Amdouni dann noch einen drauf, als er aus bester Position am eigentlich schon geschlagenen Torhüter scheitert.
Man hat das Gefühl, dass die Schweiz an diesem Abend kein Tor mehr erzielen wird, wenn all diese Chancen nicht genutzt werden. Dann wechselt Yakin dreifach: Andi Zeqiri, Joël Monteiro und Dereck Kutesa kommen für Breel Embolo, Fabian Rieder und Noah Okafor ins Spiel. Und wenig später fällt doch noch das 1:0. Der auffällige Zeki Amdouni trifft mit einem sehenswerten Schuss zur verdienten Führung.
Pyrofackeln, Böller und Sicherheitsdienst auf der Tribüne
Plötzlich drängt die Schweiz auf den zweiten Treffer, denn die Spieler wissen natürlich: Ein 1:0 ist erst der halbe Weg. Ein 2:0 wäre nach dem 0:2 im Auswärtsspiel entscheidend im Fernduell mit den Serben am letzten Spieltag.
Die Schweizer machen weiter Druck, jetzt scheint es plötzlich wieder realistisch, dass das Team sich in der Tabelle noch auf den dritten Rang schiebt und in der Barrage eine weitere Chance erhält – bis dann die 88. Minute kommt: Aleksa Terzic läuft auf Gregor Kobel zu. Captain Granit Xhaka ist der letzte Mann, weil alle anderen vorne auf den zweiten Schweizer Treffer drängen. Xhaka hebt in aller Verzweiflung den Arm in die Höhe, doch es ist kein Abseits.
Terzic trifft zum 1:1, nachdem Aleksandar Mitrovic in der 55. Minute noch einen Penalty verschossen hatte. Zur grossen Freude der vielen Serbien-Fans im Stadion fällt jetzt doch noch ein Tor. Die Zuschauenden sind während des Spiels häufiger durch Pyrofackeln und laute Böller aufgefallen. Auch der Sicherheitsdienst muss in der zweiten Hälfte auf der Tribüne eingreifen. Aber das sind Randerscheinungen.
Das letzte Heimspiel des Jahres 2024
Am Ende steht für die Schweiz ein 1:1 und damit der erste Abstieg aus der Nations League. Murat Yakin hatte vor dem Spiel im Letzigrund gesagt, dass ein möglicher Abstieg kein Drama sei und es ist ja tatsächlich so, dass der konkrete Schaden überschaubar ist. Die Gegner sind in Zukunft weniger attraktiv und die Einnahmen geringer. Grösser ist der Schaden vorerst jedoch nicht.
Trotzdem ist es nach dem letzten Heimspiel ein enttäuschender Abschied aus diesem Jahr: Vor 140 Tagen hat die Schweiz im Olympiastadion von Berlin ihren absoluten Höhepunkt erlebt. Das 1:1 gegen Serbien und der Abstieg ist – trotz guter Leistung – ein weiterer Dämpfer für Trainer Murat Yakin und seine Spieler.
Kurzfazit
Am Ende zählt das Resultat und das ist zu wenig, weil das 1:1 gegen Serbien bedeutet, dass die Schweiz absteigt. In fünf Spielen hat das Team von Murat Yakin in der Nations League ganze zwei Punkte geholt, einen Spieltag vor Schluss sind die drittplatzierten Serben drei Punkte voraus, am Ende aber zählt die Direktbegegnung. Und das Hinspiel gewannen die Serben 2:0.
Der Anfang in diese Partie war zäh, auf beiden Seiten. In der ersten Halbzeit traf Noah Okafor auf Schweizer Seite die Latte, vor Gregor Kobel tauchte einmal Dusan Vlahovic alleine auf, Eray Cömert klärte gerade noch mit einer hervorragenden Grätsche. Voran ging bei den Schweizern vor allem Zeki Amdouni, der einen fantastischen Abend einzog.
Der Genfer belohnte sich in der 79. Minute mit einem schönen Tor, Remo Freuler hatte eine Flanke von Ricardo Rodriguez gut abgelegt, Amdouni traf von der Strafraumgrenze. Die Schweizer wussten aber: Nur mit noch einem Tor hätten sie alles in den eigenen Händen am letzten Spieltag.
Und so suchten sie dieses 2:0, und sie vergassen deshalb die Defensive. In der 88. Minute traten die Serben zu dritt einen Konter gegen Granit Xhaka an, der als letzter Mann machtlos war. Aleksa Terzic versenkte souverän gegen Gregor Kobel, der noch nach knapp einer Stunde einen Penalty von Aleskander Mitrovic pariert hatte.
So, und damit verabschieden wir uns für den Moment auch. In Kürze finden Sie hier einen ausführlichen Matchbericht. Bis dahin: Besten Dank fürs Dabeisein und ein schönes Wochenende!
90+5’ Abpfiff
Das wars! Die Schweiz trennt sich 1:1 von Serbien und steigt in der Nations League aus der Liga A in die Liga B ab.
90+4’ Amenda leidet
Der Verteidiger hat sich wehgetan und humpelt nur noch über das Feld. Und die Serben kommen noch zu einem Freistoss. Das wird wohl nichts mehr für die Schweizer heute Abend.
90+2’ Bollwerk
Die Serben mauern jetzt. Haben die Schweizer noch eine Idee, um diese Abwehr zu knacken?
90’ Nachspielzeit
Vier Minuten gibt es noch obendrauf. Die Schweiz braucht ein Tor, um noch eine Chance zu haben in dieser Nations League. Zwei, um alles in den eigenen Händen zu haben.
89’ Wechsel
Yakins Antwort: Er bringt Garcia für Rodriguez.
88’ Tor
Und dann steht es 1:1. Das ist bitter. Und das ist wohl der Abstieg.
Die Serben fangen einen Eckball ab und schalten schnell um. Xhaka ist als letzter Mann machtlos und Terzic macht es dann auch sehr, sehr gut, wie er den Ball um Kobel herum im Tor versenkt.
84’ Der aktuelle Stand
Also, momentan ist die Schweiz nicht abgestiegen. Sie ist aber immer noch Schlusslicht in der Gruppe D und wäre damit am Dienstag auf Schützenhilfe der Dänen angewiesen, die auf Serbien treffen. Mit einem weiteren Tor hätten die Schweizer es komplett in den eigenen Händen, den Abstieg zu verhindern.
82’ Pfosten!
Jetzt sind die Schweizer da, jetzt wollen sie dieses zweite Tor! Fernandes trifft den Pfosten aus der Distanz, Kutesas Nachschuss wird abgelenkt. Fernandes hat danach gleich Feierabend, Mbabu kommt für ihn.
82’ Fast das 2:0!
Schöne Konteraktion der Schweizer, Monteiro setzt sich gut durch und findet Amdouni. Dessen Pass auf Kutesa wird gerade noch abgelenkt, so dass Petrovic in aufnehmen kann.
79’ Tor!
Es geht doch! Zeki Amdouni! Das hat er sich verdientt.
Kutesa setzt nach einem Ballverlust nach, Rodriguez flankt, Freuler legt per Kopf ab und Amdouni trifft von der Strafraumgrenze aus ganz, ganz gekonnt! Zehntes Tor im 24. Länderspiel. Das ist doch ganz gut.
76’ Wieder nichts
Aber ja, wenn dann aus solchen Aktionen nichts wird. Amdouni setzt sich ganz gut durch und in der Mitte verpasst Monteiro den Ball ganz knapp. Immerhin: Eckball, weil noch ein Serbe dran war.
71’ Vlahovic!
Da probiert es der Chrampfer im serbischen Sturm mal mit dem ganz feinen Füsschen. Er schlenzt mit links allerdings knapp über das Schweizer Tor. Die Partie ist ziemlich offen. Und wir erinnern uns: Stand jetzt ist die Schweiz abgestiegen.
70’ Amdouni wirbelt
Der Genfer ist der einzige der Offensivreihe, der bleiben durfte. Und er zeigt sich weiterhin nimmermüde, diesmal probiert er aus der Distanz. Zu schwach aber der Abschluss.
69’ Feuerwerk im Letzigrund
Wieder knallt es im Stadion. Das lächelt der Letzigrund aber nur müde weg.
67’ Verletzung Zivkovic
Der Serbe liegt am Boden, dieses Knie sieht gar nicht gut aus, nachdem Amenda mit voller Wucht angerauscht ist. Der Schweizer spielte den Ball, diesmal wars wirklich unglücklich. Aber Zivkovic steht dann doch wieder. Was wiederum Xhaka nicht lustig findet. Schliesslich wurde ein Schweizer Angriff abgepfiffen.
64’ Viele Wechsel
Yakin bringt eine ganze Sturmreihe. Okafor, Embolo und Rieder gehen raus, Monteiro, Zeqiri und Kutesa kommen rein.
62’ So kanns weitergehen
Ziemlich munter jetzt diese Partie. Die Serben beweisen Fantasie, als sie ein Handspiel von Cömert gesehen haben wollen. Turpin fällt nicht darauf rein und lässt weiterspielen. Zurecht, der Ball ging an Cömerts Kopf.
59’ Was für eine Chance!
Das muss das 1:0 sein! Herrlich, wie Rodriguez hier Okafor findet. Der Stürmer spielt in die Mitte auf Embolo und der legt für Amdouni auf – und dieser bringt es fertig, aus sieben Metern an Petrovic zu scheitern.
55’ Kobel hält!
Und Kobel rettet! Der Goalie wehrt den Penalty von Mitrovic tatsächlich ab!
Der Stürmer schiesst in die Mitte, aber Kobel bringt gerade noch den Fuss hoch. Stark reagiert vom Goalie, der noch nie zu Null spielte im Nationalteam. Letztmals hielt er übrigens vor fast einem Jahr einen Penalty, das war allerdings im BVB-Trikot.
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