«Oldtimer» der ArmeeDie Hälfte der Schützenpanzer M113 ist wieder im Einsatz
Ende 2023 wurde wegen eines Defekts ein Fahrverbot für den Schützenpanzer ausgesprochen. Nun fährt ein Teil der Flotte wieder.
![Ein M113 Schützenpanzer fährt mit voller Geschwindigkeit auf einer Strasse in Frauenfeld, 4. Juni 2003.](https://cdn.unitycms.io/images/CODBG1EpK1hBHAoQIUei6L.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=nnzgbwX9Q3o)
Im Dezember 2023 erreichte die Öffentlichkeit die überraschende Nachricht, dass der Schützenpanzer M113 per sofort aus dem Verkehr gezogen werden. Der Grund: Das Fahrzeug stelle eine Gefahr für die Truppen und Dritte dar.
Konkret wurde ein technischer Defekt bei der Antriebswelle entdeckt, der Probleme beim Lenken und Bremsen verursachte. Daher wurde der gesamten Flotte, insgesamt sind das 248 Fahrzeuge, ein Fahrverbot erteilt. Der Umstand führte zu Unruhen, zum Beispiel bei der Schweizerischen Offiziersgesellschaft.
Nun verkündete der Chef der Logistikbasis der Schweizer Armee, Rolf Siegenthaler, dass die Hälfte der Fahrzeuge wieder laufe. In einem Interview mit der NZZ erklärt er, dass Ersatzteile beim Originalhersteller eingekauft werden mussten, um die festgestellten Defekte beheben zu können. Die Fahrzeuge seien bereits sechzig Jahre alt, darum habe es entsprechend lange gedauert. Ende Jahr soll die ganze Flotte wieder in Betrieb sein.
Panzer hat nur beschränkte Schutzwirkung
Im Kriegsfall könnten die Fahrzeuge aber kaum etwas zu den Kampfhandlungen beitragen. Sie hätten eine sehr beschränkte Schutzwirkung, schon eine Gewehrkugel schlage durch. Zudem seien sie relativ langsam. Aber: Als Hilfsfahrzeuge könne man die «Oldtimer», wie Siegenthaler die Fahrzeuge nennt, noch nutzen.
Der M113 ist nicht das einzige Fahrzeug der Armee, das in die Jahre gekommen ist. Nach 30 Jahren Sparkurs sind manche Einheiten nicht mehr einsatzfähig. So fällt beispielsweise auch die Panzerhaubitze vom Typ M109 regelmässig aus.
Deswegen und besonders auch im Kontext des andauernden Krieges in der Ukraine, wird der Zustand der Armee in der öffentlichen Debatte vermehrt kritisiert. Auch Siegenthaler äussert besorgt. Er stuft die Wehrhaftigkeit der Armee auf einer Skala von 1 bis 10 auf Stufe 3 ein.
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