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2:3-Niederlage
Die Schweiz trotzt Kanada auch physisch – das Happy End bleibt aber aus

Duell im Duell: Der Kanadier Michael Bunting (links) und der Schweizer Calvin Thürkauf geraten mehrfach aneinander.

Es gibt diese Spiele, da weiss man gar nicht, wo beginnen mit der Erzählung. Ein 2:3 gegen Kanada. Die erste Niederlage der Schweizer im sechsten WM-Spiel, sie werden damit erstmals seit 2021 die Gruppenphase nicht als Erste beenden, können aber immer noch zum vierten Mal hintereinander einen Top-2-Rang erreichen. Ebenfalls erwähnenswert: Die Schweiz bleibt im vierten Spiel hintereinander ohne Gegentor bei 5-gegen-5-Hockey. Das sind die trockenen Fakten.

Doch da ist so viel mehr an diesem Abend in Prag.

Es ist ein phasenweise grosses Spektakel mit einem wunderbaren Rahmen für das Team von Patrick Fischer. Tausende Schweizer Fans sind angereist, es herrscht in der von 17’268 Leuten gefüllten Halle Heimspiel-Atmosphäre, der Gegner wird schon beim Einlauf ausgebuht – es wird nicht das letzte Mal sein.

Der Gegner macht ernst

Die Kanadier sind gekommen, um Zeichen zu setzen. Nach 19 Sekunden liegt Roman Josi am Boden. Brandon Tanev, Arbeitsbiene und harter Checker im von vielen Technikern gespickten kanadischen WM-Team, hat den Schweizer Superstar und WM-Topskorer sofort spüren lassen: Heute nicht! Dass Kanada mit der 4. Linie in die Drittel startet, ist kein Zufall. Im zweiten Abschnitt wird Josi gar nach nur acht Sekunden erwischt, diesmal von Tanevs Linienpartner, dem 1,93-Meter-Riesen Jack McBain.

Erfreulich aus Schweizer Sicht: Wenn die Nationalmannschaft dank ihren NHL-Spielern seit Jahren spielerische Akzente auf höchstem Niveau setzen kann, dann gehört zu ihrer Entwicklung auch die Fähigkeit, dagegenzuhalten. Sie braucht an diesem Abend zwar ein paar Minuten Gewöhnungszeit, schliesslich war bislang keines der fünf WM-Spiele derart physisch. Doch dann teilen auch sie aus, lassen die Kanadier ihre Präsenz spüren – inklusive National-League-Spieler wie Tristan Scherwey, der hier im Element ist.

Gleiches gilt auch für Calvin Thürkauf – auch die Schweiz hat ihre 4. Linie, die weh tun kann. «Wir nahmen uns vor, die Checks zu Ende zu fahren und damit ihr Spiel zu zerstören. So konnten wir häufig Pucks in der offensiven Zone erobern», bilanziert der Stürmer, für den das Duell mit Kanada noch ein bisschen besonderer ist: Thürkaufs Vater ist Kanadier. «Es ist aber für alle speziell», sagt Thürkauf, «es ist jeweils unser meistbeachtetes Spiel.»

Auch dem Captain gefällt die ruppige Spielweise, auch wenn er mehrfach auf der «falschen» Seite steht. «Es ist immer sehr hart gegen Kanada», sagt Josi, «da waren auch dieses Mal viele Emotionen im Spiel.» Es gefiel ihm, wie sein Team das Spiel der Kanadier annehmen konnte: «Ich denke, es war darum auch für die Zuschauer eine attraktive Partie.»

Es entwickelt sich an diesem Abend in der Tat ein Duell, das in allen Belangen auf Augenhöhe ist. Oder zumindest fast. Kanadas 1. Powerplay-Linie mit den NHL-Stars John Tavares, Dylan Cozens, Andrew Mangiapane, Owen Power und Nick Paul bekommt die Schweiz nicht in den Griff – das Quintett erzielt alle drei Tore Kanadas: das 1:0, 2:2 und 3:2.

Schweizer Wende vor der Wende

Dazwischen drehen die Schweizer die Partie, Kevin Fiala in der ebenfalls starken ersten Überzahlformation sowie Romain Loeffel (nach nicht geahndetem Foul Calvin Thürkaufs) treffen. Kurz vor Spielmitte kommt es indes zur am Ende entscheidenden Szene: Kevin Fiala wird für einen Kniecheck gegen Cozens ausgeschlossen.

Und weil die Refs im folgenden Handgemenge aller Spieler auf dem Eis nur eine von zwei Racheaktionen sehen und ahnden, kommt Kanada zu einem drei Minuten langen Powerplay, das zwei Treffer zur Folge hat. Ärgerlich für die Schweiz: Zwischen den beiden Toren kann Sven Andrighetto zum Penalty antreten, er scheitert aber.

Die Enttäuschung nach der Niederlage: Während die Kanadier «O Canada» lauschen, wirkt der Schweizer Philipp Kurashev nachdenklich.

Ein Spektakel ist die Partie auch danach, allerdings begehen die Schweizer inmitten der grossen Intensität immer mehr Fehler. Nicht nur dank Powerplays haben die Kanadier nach ausgeglichenen ersten 20 Minuten im Mitteldrittel ein Chancenplus.

Doch die Schweizer bleiben bis am Ende dran. Im etwas ruhigeren, taktischer geprägten letzten Abschnitt zwingen sie die Kanadier zwei Mal zu Foulspielen, doch das Powerplay agiert nicht mehr derart zwingend. «Kanada spielte in jener Phase gut, wir konnten nicht mehr so viele Chancen kreieren», sagt Josi.

Nino Niederreiter kommt dem Ausgleich mit einem Ablenker am nächsten. Es ist ebenfalls der Bündner, der die letzte Ausgleichschance hat in der Schlussminute, als die Schweiz mit sechs Feldspielern Druck macht.

Letztes Gruppenspiel gegen Finnland

Es ist am Ende trotz Niederlage ein guter Test im Hinblick auf das Viertelfinalspiel am Donnerstag. Die Schweiz wird für jene Partie nach Ostrava ausweichen müssen. Zuvor trifft Fischers Team am Dienstag aber noch im letzten Gruppenspiel auf die Finnen, die womöglich noch im Fernduell mit Österreich sein werden um einen Platz in der K.o.-Phase.

Schweiz

Schweiz

2 : 3
Kanada

Kanada

Pause

Und bereits ist das erste Drittel vorbei. Die Schweiz liess sich durch den frühen Rückstand nach 102 Sekunden nicht aus dem Konzept bringen und traf ihrerseits ebenfalls in Überzahl. Das Team fand nach einem schwierigen Start viel besser ins Spiel und kam vermehrt zu Chancen. So steht es nach 20 Minuten verdient 1:1. Ein starkes Drittel beider Teams.

Bei Kanada fehlt übrigens Bowen Byram. Der Verteidiger wurde nach einem Stockschlag zwischen die Beine des Finnen Jesse Puljujärvi für ein Spiel gesperrt.

15’

Auf dem Video war nicht zu erkennen, ob die Scheibe die Linie überquert hat. Jedoch sind die Pucks an der WM mit Chips verbaut. Somit alles korrekt

15’

Was für eine Chance für Kanada! Leonardo Genoni lässt einen Schuss von Owen Power nach vorne abprallen. Brandon Hagel mit dem Nachschuss. Roman Josi rettet für den geschlagenen Genoni auf der Linie!

14’

Thürkauf beinahe mit dem Führungstreffer. Plötzlich kullert die Scheibe von der Bande zurück. Doch der Stürmer verpasst vor dem Tor die Scheibe.

12’

Roman Josi orchestriert einmal mehr das Powerplay. Zwei Chancen werden vergeben, dann holt sich Fiala den siebten Punkt im vierten Spiel, erwischt Jordan Binnington per Handgelenkschuss zwischen den Beinen. Die Assists gehen an Hischier und Josi

12’ TOR SCHWEIZ, 1:1!

Kevin Fiala trifft

10’

Es bleibt bei einer kleinen Strafe. Das Verdikt lautet auf Ellbogencheck. Die Schweiz während 2 Minuten mit einem Mann mehr

10’

Es ist vor allem die Schweizer Linie um Scherwey, die zu Chancen kommt. Und jetzt auch eine Strafe herausholt. Es trifft Oleksiak nach einem Check an Siegenthaler. Die Unparteiischen prüfen das Video. Gibt es gar eine grosse Strafe?

8’

Die Kanadier bringen die Schweizer mit ihrem schnellen Umschaltspiel immer wieder in Verlegenheit. Bislang verhindert Genoni den zweiten Treffer.

7’

Scheibenverlust von Herzog an der eigenen blauen Linie. Tavares scheitert an Genoni.

4’

Erste gefährliche Aktion der Schweiz nach einem Gegenstoss über Tristan Scherwey. Der Berner sucht den Pass zu Christoph Bertschy im Zentrum, bleibt aber an Verteidiger Parayko hängen.

Die Assists gehen an John Tavares und Andrew Mangiapane.

2’

Das ging jetzt schnell! Ein Abpraller vom Schoner Dean Kukans landet bei Dylan Cozens. Dieser hat das leere Tor vor sich – und trifft nach 31 Sekunden in Überzahl

2’ Tor Kanada, 0:1

Cozens trifft

2’

Nach 1 Minute und 11 Sekunden kassiert der Schweizer Christian Marti wegen eines hohen Stocks im eigenen Drittel bereits die erste Strafe.

1’

Los geht’s. Thürkauf gewinnt das erste Bully

Aufstellung Kanada

Das kanadische Team ist gespickt mit NHL-Stars. Der Schweizer Philipp Kurashev trifft dabei auf seinen Teamkollegen, Chicagos Wunderkind Connor Bedard. Der 18-Jährige kommt in der zweiten Sturmformation zum Einsatz.

Aufstellung Schweiz

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Patrick Fischer nimmt im Vergleich zum 8:0-Kantersieg gegen Dänemark am Samstag nur eine Änderung vor: Michael Fora kehrt als siebter Verteidiger für Sven Jung ins Lineup zurück. Leonardo Genoni steht auch heute im Tor, während Akira Schmid als Backup fungiert.

Bald geht es los

Guten Abend und herzlich willkommen zum sechsten Vorrundenspiel der Schweizer Eishockey-Nationalmannschaft. Um 20:20 Uhr trifft das Team von Patrick Fischer auf den amtierenden Weltmeister Kanada.

In den letzten beiden Jahren konnte sich die Schweiz in der Gruppenphase jeweils gegen den Rekordmeister (28 Titel) durchsetzen.

Beide Teams sind auch nach 5 Partien ungeschlagen, haben jedoch jeweils einen Punkt abgegeben: Die Schweiz beim 2:1-Erfolg nach Penaltyschiessen gegen Tschechien, Kanada beim 7:6-Sieg nach Verlängerung gegen Österreich. Apropos Österreich:

Das Team von Roger Bader setzte sich im Nachmittagsspiel ohne Captain Thomas Raffl gegen Norwegen mit 4:1 durch und sicherte sich damit den Klassenerhalt. Am Dienstag entscheidet sich, ob den entfesselten Österreichern sogar die Sensation gelingt und sie sich für das Viertelfinale qualifizieren.

So präsentiert sich die Tabelle in der Gruppe A: