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Neuer Ratgeber
Schmetterlinge fliegen auf Unkraut und Nektar

Nicht nur schön anzuschauen, sondern auch nützlich als Pflanzen-Bestäuber: Ein Schwalbenschwanz-Schmetterling trinkt Nektar von einem Sonnenhut.

Jane Moore weiss, worauf Schmetterlinge fliegen – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes: In ihrem Buch «Pflanzen für Schmetterlinge – wie Sie im Garten ein Flattern erzeugen» erklärt die BBC-Redaktorin und Gärtnerin mit 30-jähriger Berufserfahrung kompetent und leicht verständlich, was die bunten Insekten brauchen, um sich gut entfalten zu können.

Für die Umwelt von grossem Nutzen

In unseren Breitengraden gibt es rund 3700 Schmetterlingsarten, darunter etwa 190 Tagfalter, erklärt sie. Die richtigen Pflanzen im Garten zu setzen, sei besonders wichtig, denn über 500 Falter seien vom Aussterben bedroht. Dazu tragen vorab moderne Anbaumethoden, der Klimawandel und die Umweltverschmutzung bei. Moore: «In ganz Europa sind seit 1900 die Hälfte aller Tagfalter verschwunden und 80 Prozent stehen auf der Roten Liste der bedrohten Arten.» Das ist bedenklich. Nicht nur, weil viele Sommervögel ausgesprochen attraktiv anzuschauen sind, sondern auch beziehungsweise vor allem, weil sie für unsere Umwelt von grossem Nutzen sind – als Pflanzenbestäuber und als Nahrungsquelle für Vögel und Fledermäuse.

Brennnesseln nicht jäten

Wer Schmetterlinge im Garten flattern sehen möchte, muss zunächst Raupen Nahrung bieten. Sie schlüpfen aus Eiern und essen meist nur die eine Pflanze (Wirtspflanze), auf der sie abgelegt worden sind. So weit, so gut. Der einzige Nachteil: Die Lieblingsspeisen vieler Raupen gelten im schön gepflegten Blumenbeet als Unkraut. So etwa der Kreuzdorn und die Brennnessel. Jane Moore empfiehlt, diese nicht schnellstmöglich zu jäten, sondern in den Ecken des Gartens zu pflanzen. So rücken sie in den Hintergrund und bieten etwa dem Tagpfauenauge und dem Admiral Nahrung.

Es gibt aber auch Raupenarten, die weniger wählerisch sind. Den Distelfalter etwa beschreibt die Autorin als «anspruchslos». Er liebt Astern, Borretsch und Ringelblumen.

Grazil, aber nicht heikel

Anders als man erwarten könnte, sind die grazilen Insekten eigentlich überhaupt nicht heikel. Nachdem sie ihr Raupendasein beendet und ein paar Tage im Kokon verbracht haben, ernähren sie sich von allen nektarreichen Blüten. Jane Moore: «Es ist recht leicht, einen attraktiven Garten anzulegen, der Schmetterlinge auf Nahrungssuche anlockt.» Stechpalmen, Efeupflanzen, Lavendel, Veilchen und Wildblumenwiesen seien besonders beliebt. Gut zu wissen: Auch wer keinen Garten hat, kann etwas für die Flattertiere tun: zum Beispiel mit Rosmarin-, Lavendel,- Schnittlauch- und Minze-Töpfen auf dem Balkon oder dem Küchensims.

Jane Moore: «Pflanzen für Schmetterlinge», Gerstenberg Verlag, 142 Seiten, ca. 20 Franken.