Abfahrt in Beaver Creek«Oh my god!» – Kilde dominiert, Feuz holt Podestplatz
Der Emmentaler fährt zum 42. Mal in einer Abfahrt unter die ersten drei. Der Norweger Aleksander Kilde zeigt eine beinahe perfekte Fahrt – und ein Zürcher überrascht.
An Selbstvertrauen mangelt es Aleksander Kilde nicht. Der 29-Jährige hat in seiner Karriere viel gewonnen, den Gesamtweltcup, die kleine Kugel als bester Super-G-Fahrer, er stand 19 Mal bei Speedrennen auf dem Podest. Und am Freitag, beim Super-G in Beaver Creek, liess er alle Konkurrenten auf der schwierigen «Birds of Prey» hinter sich. Doch als Kilde bei der Abfahrt in Colorado ins Ziel kommt und die Zahl auf der Anzeigetafel grün leuchtet, sagt er ungläubig in die Kamera: «Oh my god!»
Es war tatsächlich eine beinahe göttliche Darbietung des Norwegers bei der ersten von zwei Abfahrten in Beaver Creek. Bis auf den Schlussteil, auf dem er nicht ganz so aggressiv die Tore ansteuerte wie einige Konkurrenten, zeigte er eine perfekte Fahrt. Auf den zweitplatzierten Österreicher Matthias Mayer fuhr er über sechs Zehntel Vorsprung heraus.
Ebenfalls eine über weite Strecken perfekte Fahrt zeigte Beat Feuz. Der Emmentaler handelte sich im oberen flachen Teil den erwarteten Rückstand ein, in den ersten technischen Passagen aber drehte Feuz auf. Der 34-Jährige holte Zeit auf und fuhr aggressiv – zu aggressiv. Nach der lang gezogenen ersten Netzkurve fuhr Feuz ein Tor direkt an und prallte dagegen. Das kostete Speed und Orientierung. Nach dem Rennen sagte Feuz: «Nach dem Crash wusste ich 3 Tore lang nicht mehr, wo ich bin.» Doch der Speedspezialist fand auf die schnelle Linie zurück und machte im unteren Streckenteil wieder Zeit gut.
«Ein völlig sinnloser Fehler»
Doch es war klar, dass der grobe Schnitzer viel Zeit gekostet hatte. Feuz sagte selbstkritisch: «Dieser Fehler tut meinem Abfahrerherz weh, er war völlig sinnlos. Ein Meter mehr Abstand vom Tor, und das alles wäre nicht passiert.» Zuerst war es Matthias Mayer, der den Fehler von Feuz bestrafte und ihn verdrängte. Und dann folgte die überragende Fahrt von Aleksander Kilde.
Neben Feuz, der zum 42. Mal auf ein Abfahrtspodest steigen konnte und damit nun alleiniger Rekordhalter ist, hatten auch andere Schweizer gute Auftritte. Marco Odermatt, der den ersten Super-G in Beaver Creek gewann, fuhr auf Rang 15. Wie auch Feuz unterlief ihm während einer sonst soliden Fahrt ein Fehler, als es ihn im Mittelteil in einer langgezogenen Kurve zu weit hinaustrieb. Er sagte: «Es war zu 95 Prozent eine gute Fahrt. Ohne den Fehler wäre ich wohl nahe an den Top 5 gewesen.»
Hintermann überrascht alle
Nahe an die Top 5 fuhr überraschend Niels Hintermann. Der 26-jährige Zürcher startete als Nummer 30 ins Rennen und landete auf Platz 7, dem besten Weltcuprang in einer Abfahrt in seiner Karriere. Bereits am Sonntag bieten sich Feuz, Odermatt und anderen Athleten die Chance, ihre Fahrfehler zu korrigieren und sich weiter vorne zu platzieren. Dann steht in Beaver Creek die zweite Abfahrt an.
Dort sicher nicht am Start stehen wird der Norwerger Kjetil Jansrud. Der 36-Jährige stürzte am Freitag im Super-G schwer. Der norwegische Verband gab bekannt, dass sich Jansrud Schädigungen am Kreuzband und den inneren Seitenbändern im Knie zugezogen hat. Somit droht im das Aus für die Olympischen Spiele in Peking im Februar.
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