Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Ticker zum Fussballstadion
Stadionfreunde in Partystimmung

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Stadt Zürich sagt mit 59 Prozent Ja-Stimmen deutlich Ja zum Projekt für ein neues Fussballstadion. Dies bei hoher Stimmbeteiligung von 62 Prozent.
  • Sämtliche Stadtkreise stimmten deutlicher zu, als bei der ersten Abstimmung über das gleiche Projekt vor zwei Jahren. Im Schnitt legte das Ja-Lager um 5,5 Prozentpunkte zu.
  • Die Stadiongegner sind enttäuscht vom schlechten Abschneiden – zumal sämtliche Linken Parteien der Stadt sich gegen das Projekt aussprachen.
  • Ob die Gegner das Projekt nun auf dem Rechtsweg weiter bekämpfen, lassen sie noch offen.
  • Es war die vierte Stadionabstimmung seit 2003, zum dritten Mal gab es ein Ja.

«Die Klimafraktion hat übersteuert». Lesen Sie hier den Kommentar zur Abstimmung.

«2024 oder erst 2029?» Lesen Sie hier die Analyse, wie es nun weitergeht mit dem Stadion.

Auszählung verzögert sich

Es scheint, dass es heute später wird mit den ersten städtischen Abstimmungsergebnissen. Die Teams, die sich ums Auszählen kümmern, sind wegen der Corona-Schutzmassnahmen zum Teil personell reduziert. Zudem müssen sie diesen Sonntag besonders viele Vorlagen bewältigen. Dabei haben die eidgenössischen und die kantonalen Vorrang – und auch zu diesen gibt es noch aus keinem einzigen Stadtkreis Resultate.

Darum geht es

Die Zürcherinnen und Zürcher stimmen heute zum zweiten Mal über das Projekt «Ensemble» ab. Dieses umfasst ein neues Fussballstadion anstelle des ehemaligen Hardturms, eine Genossenschaftssiedlung mit 174 günstigen Wohnungen vor und zwei 137 Meter hohe, renditeorientierte Türme mit 570 Wohnungen.

Visualisierung Stadion

Die Bauten sind alle privat finanziert. Der Deal mit der Stadt besteht darin, dass diese Bauland zu günstigen Konditionen zur Verfügung stellt und dabei auf Einnahmen von jährlich 1,7 Millionen Franken verzichtet, weil sie ein neues Stadion realisiert haben will. Die finanziellen Fragen sind diesmal allerdings gar nicht das Thema, darüber wurde bereits im November 2018 abgestimmt. Damals sagten knapp 54 Prozent Ja dazu.

Diesmal geht es um den Gestaltungsplan für das Projekt, gegen den ein Referendum ergriffen wurde. Die Gegnerschaft ist vor allem aus dem Kreis jener Leute erwachsen, die heute die Brache am Ort des alten Stadions als Freiraum nutzen dürfen. Sie argumentieren unter anderem damit, dass das Vorhaben den Klimazielen der Stadt zuwiderlaufe.

Die Stadiongegner haben gewichtige Unterstützung bekommen: SP, Grüne und AL haben sich auf ihre Seite gestellt. Dies entgegen dem eigenen Stadtrat und zum Teil auch gegen den ursprünglichen Willen der Parteileitung. Die SP etwa hat nach ihrer Niederlage in der letzten Abstimmung erklärt, sie werde das Urteil akzeptieren und das Stadion nicht mehr bekämpfen – tat es jetzt aber doch. (Hier geht es zum Streitgespräch ums neue Stadion.)

Vorgeschichte: Die vierte Abstimmung

Ein neues Hardturm-Stadion wird seit bald 20 Jahren geplant:

2003 – JA: Die Zürcherinnen und Zürcher stimmen über das sogenannte Pentagon-Projekt ab. Ein Stadion, das 30'000 Menschen gefasst hätte – mit Shoppingcenter in der Mantelnutzung. Die Credit Suisse (CS) sollte es bauen, die Stadt sich mit 47,7 Millionen Franken daran beteiligen. Das Stimmvolk nimmt das Projekt an der Urne deutlich an.

2005: Das Pentagon-Stadion hätte Austragungsstätte für Spiele der EM 2008 werden sollen. Rekurse von Anwohnern blockieren aber den Bau. Der Stadtrat forciert daher den Neubau des Letzigrunds. Im Juni 2005 wird der Neubau mit Zusatzkredit für die Eurotauglichkeit an der Urne angenommen.

2009: Der alte Hardturm wird abgebrochen, der Rechtsstreit um den Pentagon-Neubau dauert an. Die CS reagiert darauf, indem sie aus dem Projekt aussteigt. Die Grossbank verkauft das Areal für 50 Millionen Franken der Stadt, die nun selber ein Stadion bauen will.

2013 - NEIN: Das Stadionprojekt der Stadt ist, es bietet nur Platz für 16 000 Zuschauer. Hinzu kommen gemeinnützige Wohnungen auf dem Hardturmareal. Kostenpunkt: 216 Millionen Franken. 50,8 Prozent sind an der Urne dagegen.

2018 – JA: Die Stadt will nicht mehr selbst bauen, sondern einen Privaten beim Stadionbau unterstützen, indem sie einen vergünstigten Baurechtszins anbietet. Die Credit Suisse tritt als Investor auf, das Projekt Ensemble kommt zur Abstimmung. Der Deal zur Finanzierung des Stadions wird von 53,8 Prozent angenommen.

2020 – ?: Wegen eines Referendums gegen das Projekt «Ensemble» kommt dieses ein zweites Mal vors Volk. Mit offenem Ausgang.