Schärfere Verkehrsregeln bei Bahnübergängen in Horgen
Die vier Bahnübergänge in Horgen sind gefährlich. Besonders tragisch war die Kollision einer S-Bahn mit einem Lastwagen im letzten Mai auf dem Bahnübergang Hirsacker. Nun hat die Polizei auf Antrag des Gemeinderates die Nutzung der beiden Übergänge Hirsacker und Seegüetli eingeschränkt.
Die Polizei greift auf Antrag des Horgner Gemeinderates durch. Und zwar, in dem sie neue Verkehrsregeln bei den Horgner Bahnübergängen durchsetzt. Künftig ist das Abbiegen nach rechts in die Strandbadstrasse nach dem Bahnübergang Hirsacker verboten – ausser für Velos und Motorfahrräder. Zudem dürfen keine Lastwagen mehr auf der Strandbadstrasse auf dem Abschnitt zwischen den Bahnübergängen Hirsacker und Seegüetli fahren. Auch Fahrzeuge, die länger als zwölf Meter sind, dürfen auf der Hirsackerstrasse auf dem Abschnitt zwischen der Seestrasse und der Hirsackerstrasse 56 nicht mehr verkehren.
Mit diesen Massnahmen reagiert der Gemeinderat auf die zahlreichen Unfälle, die sich in den vergangenen Jahren immer wieder an den vier Bahnübergängen Sust, Meilibach, Hirsacker und Seegüetli ereigneten, wobei die beiden letzteren klar als Schwerpunkte gelten. Das Gefahrenpotenzial verdeutlichte einmal mehr eine Kollision zwischen einer S-Bahn und einem mit Getränken beladenen Lastwagen im vergangenen Mai auf dem Bahnübergang Hirsacker im Horgner Ortsteil Käpfnach – keine hundert Meter von der gleichnamigen Badi entfernt. Im Sommer setzte sich der gemeinderätliche Verkehrsausschuss und die Sicherheitskommission zusammen, um zu besprechen, wie es künftig mit den Horgner Bahnübergängen weitergehen soll. Seit Jahren stand immer wieder zur Diskussion, einzelne der gefährlichen Übergänge zu schliessen. Soweit wird es aber vorerst nicht kommen.
Suche nach einer Lösung
«Vom Verkehrskonzept her lässt sich eine Schliessung nicht realisieren», sagt der Horgner Gemeindepräsident Theo Leuthold (SVP). Bei den beiden Bahnübergängen Hirsacker und Seegüetli müssten auch weiterhin Rettungsfahrzeuge oder der Kehrichtwagen verkehren können, sagt er.
«Wir würden mit einer Schliessung diese «Nadelöhr-Situation noch verschärfen.» Ebenfalls seit längerer Zeit existiert für den Bahnübergang Seegüetli ein Bauprojekt für eine Fussgängerpasserelle. Auch wenn in Horgen nun erst einmal die neuen Verkehrsanordnungen der Kantonspolizei umgesetzt werden, ist diese Idee noch nicht komplett vom Tisch. «Im Moment scheitert es noch daran, diese geplante Passerelle behindertengerecht umzusetzen», sagt Theo Leuthold. Sie seien jedoch auf der Suche nach einer pragmatischen Lösung.
Passerelle geplant
Der Bahnübergang Seegüetli führt ab der Bushaltestelle Rietli bei den Gemeindewerken oder dem angrenzenden Parkhaus direkt zur Badi Käpfnach und wird deshalb von Badegästen rege genutzt. Durch die langen Wartezeiten beim Übergang von bis zu 20 Minuten erschweren die Passanten den Verkehrsfluss, sobald sich die Barriere wieder öffnet. «Oft schliesst die Barriere wieder, bevor alle Autos den Bahnübergang passieren konnten», sagt Leuthold. Aus diesem Grund sei die Gemeinde auf jeden Fall an einer Überführung interessiert. Bis wann sich diese realisieren lässt, dazu will er noch keine konkreten Angaben machen. Leuthold sagt nur so viel: «Wir haben die Finanzierung der Fussgängerpasserelle nun einmal im Bau- und Finanzprogramm 2019 eingestellt». Fertig geplant werde im 2018.
Aktuell gilt die neue «Verkehrsanordnung Bahnübergang Hirsacker und Seegüetli» allerdings noch nicht. Denn die Gemeinde hat sie erst am Freitag öffentlich ausgeschrieben. Gegen die einzelnen Verfügungen kann innerhalb von 30 Tagen rekurriert werden.
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