Gefährliche Barrieren in Horgen sollen weg
Die vier Bahnübergänge in Horgen sind gefährlich. Dies zeigte sich am 12. Mai, als eine S-Bahn mit einem sich auf dem Bahnübergang Hirsacker befindenden Lastwagen kollidierte. In den nächsten Wochen berät der Gemeinderat, wie es mit den Bahnübergängen in Horgen weitergehen soll.
Sind die Barrieren erst einmal unten, heisst es warten. Und zwar lange. «Bis zu zwanzig Minuten kann die Wartezeit an einem Horgner Bahnübergang betragen», sagt der Gemeindeingenieur von Horgen, Hans Burch. Alle Bahnübergänge in Horgen sind gut frequentiert – und gleichzeitig durch die langen Phasen, während deren die Barrieren geschlossen bleiben, ein Ärgernis für viele Passanten und auch Autofahrer. Namentlich verfügt die Gemeinde Horgen über die vier Bahnübergänge Sust, Hirsacker, Seegüetli und Meilibach, wobei sich Letzterer bereits auf Wädenswiler Gemeindegebiet befindet.
Als Alternative, um auf die andere Seite der Horgner Geleise zu gelangen, bieten sich für Autos die Fährenstrasse und für Passanten die Fussgängerunter- oder -überführungen am Bahnhof, bei der Fähre oder am Stäubliweg an.
Künftige Lösungen prüfen
Die Bahnübergänge in Horgen sind umstritten. Nebst den langen Wartezeiten bergen sie auch einiges an Gefahrenpotenzial. Einmal mehr verdeutlichte das eine Kollision am 12. Mai zwischen einer S-Bahn und einem mit Getränken beladenen Lastwagen auf dem Bahnübergang Hirsackerstrasse im Horgner Ortsteil Käpfnach – keine hundert Meter von der gleichnamigen Badi entfernt. Der Unfall wird aktuell noch von der Staatsanwaltschaft Limmattal/Albis untersucht. Am Unfallort selber stellte damals der Horgner Gemeindepräsident Theo Leuthold (SVP) fest: «Die Bahnübergänge in Horgen sollten eigentlich eliminiert werden.» Gleichzeitig wies er aber auch auf die Schwierigkeit hin, diese Pläne in die Tat umzusetzen.
Am 7. Juni nun sitzt der gemeinderätliche Verkehrsausschuss zusammen, um zu besprechen, wie es künftig mit den Bahnübergängen in Horgen weitergehen soll. Ob und mit welchen Alternativlösungen einzelne Bahnübergänge geschlossen werden könnten, wird von den Verantwortlichen zwar bereits seit Jahren diskutiert, konkrete Massnahmen wurden bis anhin jedoch noch nie beschlossen. Ausser im Seegüetli: «Es existiert seit längerem ein Bauprojekt für eine Fussgängerpasserelle», sagt Hans Burch. Dieses hatte der Gemeinderat beim letzten Budget jedoch aus Kostengründen vorläufig zurückgestellt.
Parkplätze fallen weg
Warum sich Alternativen zu Bahnübergängen nicht so einfach realisieren lassen, erklärt der Gemeindeingenieur folgendermassen: «Über- und Unterführungen bei SBB-Arealen sind sehr teuer.» Wobei Unterführungen deutlich teurer seien als Überführungen. Doch schon jetzt ist für Burch klar: «Alle Barrieren bringen wir in Horgen sicherlich nicht weg.»
Primär ginge es um neue Lösungen für die Bahnübergänge Hirsacker und Seegüetli. Der Bahnübergang Seegüetli führt ab der Bushaltestelle Rietli bei den Gemeindewerken oder dem angrenzenden Parkhaus direkt zur Badi Käpfnach und wird von Badegästen rege genutzt. «Daher wäre dort eine Unter- oder Überführung mindestens für Fussgänger zwingend», sagt Hans Burch. Allerdings wäre die Kehrseite dieser Lösung: «Bei einer Aufhebung dieser Barriere würden wohl viele Parkplätze auf der Strandbadstrasse wegfallen.» Denn der Verkehr müsste dort dann neu im Gegenverkehr geführt werden, damit die Autos über die Fährenbrücke wieder über die Geleise gelangen könnten.
Im Moment sind solche Ideen jedoch noch reine Gedankenkonstrukte. Und bis es zur Umsetzung kommt, dürfte noch einiges an Zeit ins Land streichen. «Bevor wir konkrete Projekte ausarbeiten, werden wir nun erst einmal diverse Varianten prüfen müssen», sagt Hans Burch.
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