SCB-Coach nach dem Out«Ja, das ist eine meiner bittersten Niederlagen»
Jussi Tapola konnte seine Enttäuschung nach dem Saisonende im Playoff-Viertelfinal gegen Fribourg-Gottéron nicht verbergen.

Es ist unmittelbar nach dem Spiel die schwierigste Suche nach Gründen. Ein Team, das mit Platz 3 in der Qualifikation die Erwartungen erfüllt oder sogar übertrifft und nachher in der ersten Playoff-Runde scheitert. Und ist der letzte Eindruck ein ernüchternder, weil das letzte Spiel so gar nicht den Vorstellungen von Spielern, Trainern, aber auch Fans entsprach, dann sind diese Momente umso bitterer.
Und so waren es bittere Momente für die Berner. Ein 1:4 im eigenen Stadion gegen den Erzrivalen Fribourg-Gottéron zu erklären, ist bereits nicht einfach. Wenn diese Niederlage nach einem derart emotionslosen Spiel zustande kam, erst recht nicht.
Viele Fragen nach dem Warum
Feuer kam erst in die Partie, als Trainer Jussi Tapola angesichts des 0:3-Rückstands zu einer sehr ungewöhnlichen Massnahme griff und schon über zehn Minuten vor Schluss Goalie Philip Wüthrich durch einen 6. Feldspieler ersetzte. «Wir brauchten einen Push, wir mussten etwas ändern», erklärte er.
Dass er damit für die besten Momente in diesem Spiel sorgte, war zuerst zwar erfreulich, im Gesamtbild aber umso ernüchternder. Warum brauchte die Mannschaft diese extreme Massnahme ihres Trainers und das Messer noch näher am Hals mit dem Wissen des leeren Tores hinter sich, um endlich die zuvor vermisste Dringlichkeit in den Angriffen zu finden?
Sie schoss prompt das 1:3 und drückte danach selbst in Unterzahl (und wieder ohne Goalie) weiter auf das 2:3, das beinahe auch noch fiel. Es fiel nicht, dafür aber das 1:4 ins leere Tor.
Warum verlor das Berner Spiel nach der Aufholjagd in der Serie vom 1:3 zum 3:3 dank zweier Overtime-Siege ausgerechnet in Game 7 wieder seine Verve? «Vielleicht hatten uns diese beiden Siege zu viel Energie gekostet», mutmasste der Coach.

Beide Erfolge waren auch dank mental herausfordernden Efforts zustande gekommen, beide Mal war der SCB mit einem Rückstand ins letzte Drittel gestartet und hatte danach in der Overtime triumphiert. «Doch diesmal gelang uns dieser letzte Push nicht mehr», sagte Tapola.
Der Finne, der damit auch im zweiten Jahr in Bern mit einem 3:4 im Playoff-Viertelfinal hängen blieb, lobte zwar Gottérons Defensivarbeit vor allem in den ersten beiden Spielen der Serie. Diesen Partien trauerte Tapola vor allem nach, denn sie waren der Grundstein dafür, dass der SC Bern in diesem Best-of-7 bis zum Schluss nur in Rückstand und in der am Ende erfolglosen Jägerrolle war.
Tapola bejahte aber auch die entsprechende Frage: Ja, das sei gerade eine seiner bittersten Niederlagen der Karriere gewesen.
Und dennoch weigerte er sich, die Mannschaft mit negativen Botschaften in die Nacht zu verabschieden. Sie habe in dieser Saison trotz Out in Runde 1 einen Schritt nach vorne gemacht. «Ich sagte ihr darum, dass ich stolz auf sie sei.» Weil: «Ich bin ein Trainer, ich trage eine Verantwortung, und ich stehe hinter meinen Spielern.»
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