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Saudi-Arabiens Energieminister überraschend abgesetzt

Khalid al-Falih gilt an den Rohölmärkten als sehr beliebt und zuverlässig. Foto: Roland Zak/AP
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Saudi-Arabiens Energieminister Khalid al-Falih ist überraschend von seinem Amt entbunden worden. Eine entsprechende Anordnung von König Salman sei am Samstagabend ergangen, berichtete die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA gleichentags.

Gründe für den Schritt wurden nicht mitgeteilt. Nachfolger werde Prinz Abdulasis bin Salman bin Abdulasis Al-Saud, ein Halbbruder des mächtigen Kronprinzen Muhammad bin Salman, MBS.

Prinz Abdulasis arbeitet bereits seit den 80ern in dem Ministerium und besetzte mehrere Führungspositionen, hiess es weiter. In der kommenden Woche wird er in Abu Dhabi erstmals als Energieminister an einem Treffen der Organisation Erdöl exportierender Staaten (Opec) teilnehmen.

Das islamisch-konservative Königreich Saudiarabien ist der weltweit grösste Erdöl-Exporteur - und damit auch wichtiges Mitglied im Ölkartell Opec. Al-Falih war bei den Treffen mit den insgesamt 15 Mitgliedern stets mit dabei und entschied über mögliche Förderkürzungen - oder -erhöhungen.

In Ungnade gefallen

Zudem trat er immer wieder nach Angriffen auf Erdölpumpstationen in Saudiarabien in Erscheinung - und warnte, dies seien Angriffe auf die weltweite Energieversorgung. Seit einiger Zeit liberalisiert Riad die Gesellschaft schrittweise. Es ist zudem ein Börsengang für den staatlichen Erdölkonzern Saudi Aramco geplant, deren Chef al-Falih jahrelang war.

Al-Falih verantwortete seit 2016 die Energiepolitik des Königreichs, er verlor aber zuletzt an Einfluss. Sein Ressort wurde verkleinert und vor einigen Tagen verlor der Minister auch seinen Chefposten beim staatlichen Erdölriesen Saudi Aramco. Er gilt an den Rohölmärkten allerdings als sehr beliebt und zuverlässig, weshalb der Schritt von König Salman vielerorts durchaus kritisch beäugt wird.

Unabhängig vom Rohöl

Der weltgrösste Erdölkonzern bereitet derzeit seinen Börsengang vor, der bei einer Platzierung von fünf Prozent bis zu 100 Milliarden Dollar einbringen könnte. Der Börsengang ist Teil eines wirtschaftlichen Reformprogramms, das Saudiarabien unter anderem unabhängiger vom Erdöl machen soll.

Gelobt wird in diesem Zusammenhang immer wieder der 33 Jahre alte Kronprinz MBS, der eigentlich starke Mann des Königreichs. Er gilt als derjenige, der die gesellschaftliche Öffnung vorantreibt. Gleichzeitig geht das Königreich jedoch mit harter Hand gegen Menschenrechtler vor. Das saudische Königshaus steht zudem wegen des Mordes im Jahr 2018 an dem regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudischen Generalkonsulat in Istanbul unter Druck.

SDA