Salvini will verstärkt die Marine gegen Migration einsetzen
Italiens Innenminister beabsichtigt einen härteren Kampf gegen die Schlepperei. Derweil hat «Sea-Eye» erneut Flüchtlinge aufgenommen.
Schiffe der italienischen Marine und der Polizei sollen zum «Schutz» der italienischen Häfen eingesetzt werden. Dies beschloss am Montagabend das Komitee für die öffentliche Ordnung und Sicherheit, das in Rom unter der Leitung von Innenminister Matteo Salvini tagte.
Ziel sei einen aktiveren Kampf gegen die Schlepperei, verlautete aus dem Innenministerium in Rom. Um die Zahl der Migrantenabfahrten zu senken, sollen verstärkt auch Flugzeuge eingesetzt werden. Hinzu sollen die Kontakte zu Tunesien zur Bekämpfung der Schlepperei intensiviert werden. Italien will der libyschen Küstenwache vor Ende des Sommers weitere zehn Schiffe zur Bekämpfung des Menschenhandels liefern, berichteten italienische Medien.
Der Beschluss, verstärkt Marineschiffe gegen die illegale Einwanderung einzusetzen, wurde nach Auseinandersetzungen zwischen Salvini und Verteidigungsministerin Elisabetta Trenta ergriffen. Salvini warf dem Verteidigungsministerium vor, seinen Einsatz gegen die illegale Einwanderung mit zu wenig Überzeugung zu unterstützen. Trenta erwiderte, ohne die EU-Mission «Sophia» im Mittelmeer sei mit einem verstärkten Einsatz von NGO-Schiffen zu rechnen.
44 Flüchtlinge von Holzboot aufgenommen
Kurz nach ihrer Rückkehr ins Einsatzgebiet im Mittelmeer vor Libyen hat die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye mit ihrem Schiff «Alan Kurdi» 44 Flüchtlinge gerettet. Der Einsatz sei in Kooperation mit den maltesischen Behörden erfolgt, erklärte die Organisation aus Regensburg am Montagabend auf Twitter.
Die Menschen seien auf einem Holzboot unterwegs gewesen, das zuvor von dem privaten Suchflugzeug «Colibri» ausgemacht worden war. «Ein Schiff der maltesischen Marine ist nun auf dem Weg, um sie (die Migranten) von der #AlanKurdi zu übernehmen und an Land zu bringen», twitterte Sea-Eye.
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Erst am Sonntag hatte sich Malta bereit erklärt, 65 von Sea-Eye gerettete Migranten an Land zu lassen. Die «Alan Kurdi» war daraufhin ins Einsatzgebiet zurückgekehrt. Italien hatte die Einfahrt des Schiffs verboten.
Rettungseinsätze von privaten Seenotrettern endeten zuletzt immer wieder in langen Hängepartien oder mit der Beschlagnahmung von Rettungsschiffen. Besonders viel Aufmerksamkeit hatte der Fall der Kapitänin Carola Rackete bekommen, die mit dem Schiff «Sea-Watch 3» und geretteten Migranten an Bord unerlaubt nach Italien gefahren war. Gegen sie wird in Italien ermittelt.
SDA/fal
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