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Russische Insel ruft wegen Eisbären den Notstand aus

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Nachdem Dutzende Eisbären in eine russische Siedlung nördlich des Polarkreises eingedrungen sind, haben die Behörden nun mit der Vertreibung begonnen. Es werde Technik eingesetzt, die Geräusche mache, um die Tiere von der russischen Doppelinsel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer zu verscheuchen.

«Es gibt jetzt weniger Bären. Wir können sie aber wegen eines Schneesturms nicht zählen.» Der Notstand bleibe aber bestehen, sagte ein Vertreter der Ortsbehörde der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti zufolge am Montag.

Eisbären neben Kinderwagen

Die Behörden hatten die Warnung am Samstag im Gebiet Archangelsk veröffentlicht. Mindestens 52 Tiere wurden zuletzt in der Nähe der Siedlung Beluschja Guba gesichtet. Einige dieser Bären seien Menschen bereits nahegekommen und hätten Häuser und Büros besucht, hiess es zur Begründung.

Auch von Angriffen auf Menschen wird berichtet. Einige Eisbären würden Menschen «regelrecht jagen», sagte der Chef der örtlichen Behörde, Schiganscha Musin. Er lebe seit 1983 auf der Insel, aber einen Einmarsch so vieler Bären habe er noch nie erlebt.

Im Internet wurden Videos dazu veröffentlicht: Eisbären in einem Hausflur neben Kinderwagen, Bären, die durch ein Fenster schauen oder auf einer Müllhalde nach Futter suchen.

Von Mülldeponien angezogen

Der Behördenvertreter führte die hohe Zahl der Eisbären in den Siedlungen der Insel auf den Klimawandel zurück: «In den 1980er Jahren ist das Eis um Nowaja Semlja herum auch im Sommer nicht vollständig geschmolzen. Aber jetzt, wenn man Satellitenbilder betrachtet, gibt es kein Eis mehr. Im Winter bildet es sich vor der Küste erst spät.»

Auf der Suche nach Futter kämen die Bären zu den Mülldeponien, sagte er der Agentur Interfax zufolge. «Bis 2020 planen wir, alle Mülldeponien vollständig zu beseitigen und eine Verbrennungsanlage zu bauen.» Seit fast 40 Jahren wohne er auf der Insel, erklärte er und ergänzte: «So viele Bären gab es noch nie.»

Auf der Doppelinsel, auf der auch russisches Militär stationiert ist, leben rund 3000 Menschen.

sda/afp/fal/oli