Russische Hacker suchen Material gegen Joe Biden
Die ukrainische Gasfirma, bei der Hunter Biden aktiv war, ist offenbar angegriffen worden – der Fall erinnert an den Wahlkampf 2016.
Während in den USA das Impeachment-Verfahren gegen Präsident Donald Trump mit den öffentlichen Anhörungen im Repräsentantenhaus gerade einem vorläufigen Höhepunkt zusteuerte, sollen russische Hacker in die Server der ukrainischen Gasfirma Burisma eingedrungen sein. Brisant ist das, weil bei Burisma auch Joe Bidens Sohn Hunter im Verwaltungsrat aktiv war und weil Trump deswegen den ukrainischen Präsidenten gemäss Impeachment-Anklage unter Druck setzen wollte. Der US-Präsident wollte gegen den ehemaligen Vize-Präsidenten Joe Biden Dreck zutage fördern, Material, das er in einem allfälligen Wahlkampf gegen ihn nutzen könnte, heisst es.
Und just während die Untersuchung dieses Vorfalls in Washington lief, starteten russische Hacker offenbar einen Grossangriff auf Burisma, wie die New York Times oder Washington Post berichten.
Den Hack entdeckt hat die amerikanische Sicherheitsfirma Area 1, die sich im Silicon Valley auf Phishing-Attacken spezialisiert hat. Auf diese Art sollen die Russen an Mail-Logins und Passwörter von Burisma-Angestellten gelangt und in die Server eingedrungen sein. Was danach genau gestohlen wurde oder welche Informationen die Hacker erlangten, ist unklar.
Ähnlich wie bei Clinton 2016
Der Co-Gründer von Area 1, Oren Falkowitz, ein ehemaliger NSA-Hacker, erklärte der New York Times aber, dass die Attacke ähnlich ablief wie jene gegen die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton 2016. Er nehme an, dass sich Russland wieder in die Wahlen einmischen wolle.
Parallel zu den Hacking-Attacken seien in der Ukraine auch russische Spione aktiv, um analoge Informationen und kompromittierendes Material über Hunter und Joe Biden auszugraben, schreibt die New York Times unter Berufung auf einen US-Sicherheitsbeamten. Die Agenten würden nicht nur Burisma, sondern auch die ukrainische Regierung bearbeiten, um an Mails und Finanzdokumente zu gelangen oder möglicherweise belastendes Material zu finden.
Das Kampagnenteam von Joe Biden wertet den Angriff auf Burisma als Zeichen dafür, dass Russland den demokratischen Kandidaten wohl als Gefahr sehe. Die Hacking-Bemühungen flogen gemäss Area 1 am Neujahrstag auf und zielten alle auf Tochterfirmen von Burisma. Begonnen haben die Attacken gemäss der Sicherheitsfirma schon Anfang November. Die Hacker benutzten offenbar die gleichen Methoden und Technologien wie bei den Angriffen auf die Demokraten 2016 oder kürzlich bei der Weltdopingagentur. So habe Area 1 die Spuren auch auf die russische Herkunft zurückverfolgen können, wie Falkowitz sagt.
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