Kreuzung in RüschlikonDer Kanton testet auf der Seestrasse eine neue Verkehrsführung
Während eines mehrwöchigen Tests gibt es an einer Lichtsignalkreuzung weniger Autospuren. Davon profitieren sollen Velofahrende.
Ab nächstem Montag, 22. Juli, gilt an der Lichtsignalkreuzung auf der Seestrasse in Rüschlikon eine geänderte Verkehrsregelung. Neu wird aus allen Richtungen nur noch je eine Spur an die Kreuzung heranführen. Die heutigen Abbiegespuren in der Seestrasse und der einmündenden Bahnhofstrasse werden aufgehoben.
Bei der Massnahme handle es sich um einen Testversuch, schreibt das kantonale Tiefbauamt in einer Mitteilung. Der Versuch ist auf acht Wochen angesetzt, er dauert also bis zum Sonntag, 15. September.
Grund für die temporäre Umgestaltung ist der Veloverkehr: Die Kreuzung ist laut Tiefbauamt eine Schwachstelle im Velonetz. So entsprechen die markierten Radstreifen im Kreuzungsbereich nicht den heutigen Anforderungen – sie sind zu schmal – oder fehlen gar vollends.
Für die Testphase wird das Tiefbauamt nun Velostreifen nach geltenden Standards einzeichnen. Weil es in alle Richtungen nur noch je eine einzelne Autospur fürs Geradeausfahren und Abbiegen geben wird, entsteht der nötige Platz für die Velostreifen.
Drohne filmt die Situation
Zudem wird ein mehrere Meter langer Abschnitt des seeseitigen Radstreifens mit sogenannten Leitbaken ergänzt. Diese kippbaren, hüfthohen Kunststoffpfeiler werden auf der gelb gestrichelten Linie stehen. Sie sollen vor allem Lastwagen und Busse davon abhalten, beim Linksabbiegen aus der Bahnhofstrasse auf die Velospur auszuschwenken.
«Wir wollen herausfinden, ob sich die Sicherheit für die Velofahrenden mit den Anpassungen verbessern lässt», sagt Projektleiter Francesco Paganini. Während des Testversuchs werde die Situation daher mit Fotokameras beobachtet und punktuell mit einer Drohne aus der Luft gefilmt. Auch die Kantonspolizei werde für Beobachtungen regelmässig vor Ort sein.
Abbruch bei negativer Bewertung
Neben der Sicherheit wird auch gemessen, wie sich der Spurabbau auf die Leistungsfähigkeit der Kreuzung auswirkt. Gemäss Berechnungen werde der Verkehrsfluss zwar leicht beeinträchtigt, sagt Paganini, «aber in einem akzeptablen Mass».
Auch dies soll nun in der Realität überprüft werden. Klar ist: Sollte die Bewertung schon nach den ersten vier Testwochen negativ ausfallen, wird der Versuch vorzeitig abgebrochen. In jedem Fall werde die Kreuzung nach der Testphase wieder in ihren heutigen Zustand zurückgebaut.
Die Erkenntnisse würden anschliessend in die Planung des definitiven Strassenprojekts einfliessen. Wann dieses umgesetzt wird, ist laut Paganini noch offen. Sicher ist jedoch, dass ein solches Projekt gemäss Strassengesetz zuerst noch öffentlich aufgelegt werden muss.
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