Ruag International hat einen Käufer für ihre Munitionsfabrik in Thun gefunden. Die Sparte Ammotec werde an die italienische Beretta veräussert, teilte der Rüstungs- und Raumfahrtkonzern am Mittwoch mit. Es gebe eine Standortzusicherung für Thun. Alle Mitarbeiter würden übernommen.

Die Ammotec ist sozusagen das Tafelsilber der Ruag International: Bis zu einer halben Milliarde Franken sollte der Verkauf in die Bundeskasse spülen – so hoffte es der Bundesrat bei der Entflechtung des Rüstungskonzerns. Ob dies nun der Fall ist, bleibt offen. Die Parteien haben Stillschweigen über die finanziellen Konditionen des Deals vereinbart. 

Der Verkauf kommt nicht überraschend. Das Parlament in Bern hatte den Verkauf von Ammotec im vergangenen Herbst – wie vom Bundesrat vorgegeben – bestätigt. Gerüchte, dass die Ammotec in italienische Hände kommt, gab es auch schon länger. Nun kommt Beretta definitiv zum Handkuss. «Die Beretta Holding übernimmt alle 2700 Mitarbeitenden an sämtlichen Produktions- und Vertriebsstandorten. Die Beretta Holding hat sich verpflichtet, den Standort Thun mit rund 400 Arbeitsplätzen für mindestens fünf Jahre zu erhalten», teilte die Ruag am Mittwoch in einem Communiqué mit.

Beretta ist Produzent von leichten Feuerwaffen für Jagd, Sport und Verteidigung sowie Ferngläsern und Modeartikeln. Die Ammotec macht rund zwei Drittel des Gesamtumsatzes im zivilen Bereich mit Kleinkalibermunition für Jagd und Sport oder Komponenten für die Industrie. Zudem liefert die Sparte Kleinkalibermunition für Armeen und Gesetzeshüter.

SDA/jb/eno

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