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Frauen-Riesenslalom in Kranjska Gora
Die Olympiasiegerin siegt überlegen – Gut-Behrami fehlt das Vertrauen

Lara Gut-Behrami während des ersten Laufs des Riesenslaloms im Audi FIS Alpine Ski Weltcup in Kranjska Gora, Slowenien, am 4. Januar 2025.

Nach dem ersten Lauf schüttelte sie den Kopf und verwarf die Hände. Nach dem zweiten Durchgang war der Gefühlszustand von Lara Gut-Behrami dann schwieriger zu deuten. Sicher ist: So richtig zufrieden war sie nicht mit Platz 6, zu dem es letztlich reichte im Riesenslalom von Kranjska Gora. Immerhin ist es das beste Saisonergebnis in dieser Disziplin für die Tessinerin, welche diese Sparte im vergangenen Winter noch dominiert hatte.

Nun aber tut sie sich schwerer, SRF-Expertin Tina Weirather fragte sich am Vormittag gar, was denn mit Gut-Behrami los sei. Etwas Sicherheit und Vertrauen würden noch immer fehlen, resümierte diese, «für mich ist es im Riesenslalom im Moment nicht selbstverständlich, jeden Tag schnell zu sein». Im ersten Lauf sei sie zwischen den Toren quasi eingeschlafen, «die Schnellsten stehen stabiler auf den Ski als ich». Einen Titel gewinnen kann sie dafür am Sonntag, wenn die Schweizer Sportlerin des Jahres 2024 gekürt wird.

Aufs Podest fehlten der 33-Jährigen letztlich sechs Zehntel. In einer eigenen Liga fuhr Sara Hector, die Olympiasiegerin aus Schweden deklassierte die Konkurrenz um fast anderthalb Sekunden. Als Zweite glänzte Lara Colturi, die für Albanien startende Italienerin ist noch immer erst 18. Dritte wurde die Neuseeländerin Alice Robinson. Hector zeigte zwei überragende Läufe ohne kleinste Unsicherheit. Auf ihr Erfolgsrezept angesprochen, sagte sie lachend, vor der Entscheidung habe sie ein Sandwich mit Rührei gegessen.

Shiffrin fehlt weiterhin

Hector übernimmt dank der 100 Punkte die Führung im Gesamtweltcup, sie liegt nun 24 Zähler vor Camille Rast, die sich dank eines starken zweiten Durchgangs um sieben Positionen auf Rang 8 verbesserte. Wenngleich die Ansprüche der Walliserin signifikant gestiegen sind, konnte sie mit dem Top-10-Platz sehr gut leben. Im Slalom vom Sonntag wird sie wie Wendy Holdener (18.) zum Favoritenkreis gehören.

Ebenfalls Punkte holte Michelle Gisin (26.), die zuletzt auf die Rennen in Semmering verzichtet hatte. Auch ihr würde das Vertrauen fehlen, sagte die Engelbergerin, vorab auf eisigen Pisten. «Es reicht derzeit einfach nicht für weiter nach vorne.»

Nicht mit dabei war abermals Mikaela Shiffrin, wenngleich in der Altjahrswoche Gerüchte aufgekommen waren, sie könnte bereits in Slowenien in den Weltcup zurückkehren. Nach dem schweren Sturz Ende November in Killington, der eine Verletzung der Bauchmuskulatur und eine Operation mit sich zog, trainiert die Amerikanerin mittlerweile wieder im Fitnessraum, sie wird aber sicher auch die Speedrennen vom kommenden Wochenende in St. Anton auslassen. 

Frühestens im Februar zurückkehren wird derweil Petra Vlhova. Die Slalom-Olympiasiegerin, die vor Jahresfrist einen Kreuz- und Innenbandriss am rechten Knie erlitt, fühlt sich an gewissen Tagen nach wie vor unwohl und hat Schmerzen.

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20. – Lisa Nyberg

Vater Frederik gewann einst sechs Riesenslaloms – zweimal übrigens in Kranjska Gora. Die Tochter will ihm nacheifern und liefert schon mal eine Talentprobe ab. Sie verdrängt Brunner gleich wieder von der Spitze.

21. – Stephanie Brunner

Starker Auftritt der Österreicherin: Brunner greift von oben bis unten an und übernimmt mit knapp vier Zehnteln Vorsprung die Spitze. Mit dieser Fahrt dürfte sie einige Positionen gewinnen.

22. – Asja Zenere

Die Italienerinnen sind trotz des Ausfalls von Leaderin Federica Brignone mit fünf Fahrerinnen in der Entscheidung dabei, das ist sonst keiner Nation geglückt. Zenere verdrängt immerhin Landsfrau Ghisalberti und ist Zweite. Es führt weiterhin die Norwegerin Sylvester-Davik

23. – Michelle Gisin

Auf die Rennen in der Altjahrswoche in Semmering verzichtete Gisin freiwillig. Die Pause hat ihr gut getan, heute aber zahlt sie sich nur bedingt aus. Mit 81 Hundertsteln Rückstand fährt sie auf Zwischenrang 4. Der Riesenslalom bleibt ihre schwächste Disziplin.

24. – Madeleine Sylvester-Davik

Die Norwegerin bestreitet erst ihr zweites Weltcuprennen -- technisch aber wirkt sie bereits erstaunlich gut entwickelt. Sie setzt sich klar an die Spitze und holt erstmals Punkte. Es ist keine gewagte Prognose: Bald schon wird sie mit einer viel tieferen Nummer starten als mit der 61 wie heute.

25. – Emma Aicher

Aicher ist die Vielfahrerin schlechthin, sie hat in dieser Saison noch kein Rennen verpasst. Die Deutsche ist fähig, in allen Disziplinen zu punkten. Dank eines starken Schlussteils fängt die Ghisalberti beinahe ab, büsst nur eine Hundertstel ein und ist nun Zweite.

26. – Roberta Melesi

Die Italienerin kann ihre Teamkollegin nicht von der Spitze verdrängen und wird Dritte.

27. – Katie Hensien

Die Amerikanerin fährt auf Zwischenrang 2, deutlich hinter Ghisalberti, der offenbar ein starker zweiter Lauf geglückt ist. Klar ist: Die Passage im Mittelteil nach einer Kuppe ist knifflig – da hat Pauli Gut ein tückisches Tor in den Schnee gesteckt.

28. – Francesca Baruzzi Farriol

Sogar eine Argentinierin ist heute im zweiten Lauf dabei. Francesca Baruzzi Farriol hat im Spätsommer den Südamerika-Cup für sich entscheiden, doch auch sie bekundet bei der Schlüsselstelle im Mittelteil Probleme und verliert sehr viel Zeit – es reicht nur für Rang 3.

29. – Victoria Olivier

Die Österreicherin bestreitet erst ihr drittes Weltcuprennen. Im Mittelteil fällt sie beinahe aus, kann sich aber gerade noch retten. Sie büsst über zwei Sekunden und wird nicht viele Punkte holen.

30. – Ilaria Ghisalberti

Los geht es mit der Entscheidung in Kranjska Gora. Die 24-jährige Italienerin hat sich mit Nummer 36 gerade noch für den zweiten Lauf qualifiziert. Mit 1:59:41 setzt sie die erste Richtzeit. Den Kurs gesteckt hat übrigens Pauli Gut, der Vater von Lara Gut-Behrami.

Schwache Österreicherinnen

Der selbsternannten Skination Nummer 1 läuft es diese Saison, nun ja, nicht gerade rosig. Auch heute tun sich die Österreicherinnen schwer: Als Beste liegt Julia Scheib nach dem 1. Lauf auf Rang 13, Richarda Haaser folgt auf Rang 17.

Die Schweizerinnen

Immerhin vier Swiss-Ski-Vertreterinnen sind in der Entscheidung dabei. Lara Gut-Behrami hat als Fünfte noch gewisse Podestchancen, für Wendy Holdener und Camille Rast geht es wohl um einen Platz in den Top 10 – Holdener schaffte dies im Riesenslalom letztmals vor über zwei Jahren. Auch Michelle Gisin (23.) ist im zweiten Lauf dabei.

So lief der erste Durchgang

Das nennt sich dann wohl «eigene Liga». Sara Hector deklassiert im ersten Lauf des Riesenslaloms von Kranjska Gora die Konkurrenz, Lara Colturi als Zweite liegt schon 1,13 Sekunden zurück, die Dritte Thea Stjernesund büsst schon 1,17 Sekunden ein.

Hector, die Olympiasiegerin von Peking in dieser Disziplin, hat auf der eisigen Piste von oben bis unten alles im Griff, der siebte Weltcupsieg (der zweite Lauf beginnt um 12.30 Uhr) ist mehr als nur in Griffweite. Während diverse Athletinnen Materialprobleme bekunden respektive deren Abstimmung nicht passt, scheint bei der Schwedin alles zu stimmen.

Ein wenig Rätsel auf gibt im Riesenslalom Lara Gut-Behrami, selbst SRF-Expertin Tina Weirather stellt sich während der Live-Übertragung die Frage, was mit der Tessinerin in ihrer an und für sich so sehr geliebten Sparte los ist. Noch im vergangenen Winter gewann Gut-Behrami den Riesenslalom-Weltcup, nun tut sie sich deutlich schwerer, die letzte Überzeugung fehlt offenbar, ihre Fahrt ist zu wenig angriffig.

Wobei Rang 5 nach halbem Pensum gewiss kein Grund zum Hadern ist, wäre da nicht der grosse Rückstand von 1,72 Sekunden, der ohne gröberen Fehler zustande kommt. Im Ziel schüttelt die 33-Jährige, die mit einem Schal gefahren ist, den Kopf – ein Podestplatz ist aber noch immer möglich. Der letzte Schweizer Erfolg im slowenischen Wintersportort liegt schon 34 Jahre zurück: 1991 triumphierte Vreni Schneider, als Kranjska Gora noch zu Jugoslawien gehörte.

Rast spricht von «komischem Schnee»

Schon deutlich über eine Sekunde hinter den Top 3 liegt die Gesamtweltcup-Führende Camille Rast, nach dem abgesagten Hangbefahren tut sich auch die Walliserin schwer mit der speziellen Unterlage und ist 15. Gegenüber dem Schweizer Fernsehen sagt sie, bei der Skiwahl habe sie Fehler gemacht, sie müsse nun eine Lösung finden für den zweiten Lauf. «Gestern regnete es noch, heute ist es sehr kalt – der Schnee fühlt sich ziemlich komisch an». Zumindest die Rückenbeschwerden, die Rast in den letzten Tagen plagten, seien kein Problem mehr, hält sie fest.

Derweil zeigt Wendy Holdener einen ihrer besten Riesenslalom-Läufe seit geraumer Zeit und fährt auf den starken zehnten Rang. Michelle Gisin, die auf die Rennen in der Altjahrswoche in Semmering verzichtete und den Fokus fortan eher in Richtung Speed-Bewerbe richten will, ist 23. Ausgeschieden ist Mitfavoritin Federica Brignone, Noch immer nicht mit dabei ist Mikaela Shiffrin – die Amerikanerin trainiert zwar wieder im Fitnessraum, der Zeitpunkt des Comebacks ist aber weiterhin ungewiss.

Guten Nachmittag

Um 12.30 Uhr geht es los mit dem zweiten Lauf des Frauen-Riesenslaloms in Kranjska Gora. Verfolgen Sie die Entscheidung bei uns im Live-Ticker.