Chaotischer RiesenslalomHector dominiert, Gut-Behrami erbt – und Vlhova verletzt sich schwer
Der Riesenslalom von Jasna gibt zu reden: wegen riesiger Zeitabstände, einem Drama um die Lokalheldin und dem Sturz der Kamerafahrerin.
Demonstration mit riesigen Abständen: Die Schwedin Sara Hector gewinnt den Riesenslalom von Jasna vor Mikaela Shiffrin und Alice Robinson. Mehr als eineinhalb Sekunden nimmt die Schwedin dem US-Star ab, die Neuseeländerin liegt schon 2,71 Sekunden hinter ihr – und mit 4,33 Sekunden Rückstand gab es gar noch Rang 4 zu feiern.
«Ein kompliziertes Rennen», so sagt es Lara Gut-Behrami, die in der slowakischen Skistation auf Rang 6 kommt und die Führung im Riesenslalom-Weltcup erbt – dank des Ausfalls von Federica Brignone. Aber viel Grund zur Freude hat die Tessinerin nicht. Gegenüber SRF sagt sie: «Beim Hangbefahren war der Schnee wunderbar. Im Rennen war es sehr viel schwieriger. Der aggressive Schnee hat viele überrascht. Ich kam im ersten Lauf überhaupt nicht zurecht und konnte keinen einzigen Schwung ziehen.»
Trotz der schwierigen Bedingungen kann sich die Bilanz der Schweizerinnen sehen lassen. Das gilt auch für Camille Rast, die im ersten Lauf beste Schweizerin ist, im zweiten Durchgang allerdings etwas Zeit verliert und schliesslich immerhin noch Neunte wird.
Hinter der Walliserin verbessern sich Melanie Meillard (13.) und Jasmina Suter (20.) im Vergleich zum ersten Lauf sogar deutlich und stossen wie Simone Wild (17.) bei ihrem Comeback nach siebenwöchiger Verletzungspause in die Top 20 vor. Michelle Gisin hingegen verpasste wie Andrea Ellenberger schon die Qualifikation für den 2. Lauf.
Saisonende für Vlhova
Bitter endet der erste Auftritt von Petra Vlhova in der Heimat seit fast drei Jahren. Die einzige slowakische Spitzenfahrerin, weniger als 20 Kilometer von Jasna entfernt aufgewachsen und heute noch dort wohnhaft, fällt im ersten Lauf nach nur wenigen Sekunden aus und rutscht ins Sicherheitsnetz. Der eigentlich unspektakuläre Sturz hat böse Folgen, weil sich Vlhova ungünstig im Netz verhakt hat. Sie muss lange auf der Piste behandelt und mit dem Schlitten abtransportiert werden.
Dick eingepackt kann sie vom Schlitten aus den 30’000 schockierten Heimfans mit ihren orangen Fanclubmützen zuwinken. Sie wird ins Spital gebracht und dort untersucht. Am Nachmittag folgt die bittere Diagnose: Kreuzbandriss im rechten Knie, Saisonende. Damit fällt nicht nur das nächste Slalom-Duell mit Mikaela Shiffrin am Sonntag aus, sondern verliert die US-Amerikanerin auch ihre ärgste Konkurrentin im Kampf um die kleine Kugel für den Disziplinen- sowie die grosse um den Gesamtweltcup.
Auch andere höchst respektierte Fahrerinnen tun sich vor allem im ersten Lauf schwer mit dem ungewöhnlich rutschigen Schnee und der anspruchsvollen Streckenführung. Federica Brignone fällt ebenfalls schon nach wenigen Toren aus. Die Österreicherin Franziska Gritsch verliert fast sechs Sekunden und die Italienerin Marta Bassino sogar mehr als acht. Nachdem Ricarda Haaser mit Bestzeit im zweiten Lauf ausscheidet, schafft es keine einzige Österreicherin ins Klassement. Das ist in einem Riesenslalom letztmals im März 1985 passiert.
Diese rotweissrote Misere macht selbst vor der Kamerafahrerin nicht Halt. Auch Nicole Hosp, Riesenslalom-Weltmeisterin von 2007 und heute regelmässig für den ORF unterwegs, vermag den Kurs nicht zu bewältigen und stürzt während ihrer Kamerafahrt. Gemäss Angaben ihres Arbeitgebers verletzt sich die 40-Jährige am Knie.
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