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Riesenslalom Beaver Creek
Tumler siegt sensationell – und Odermatt hat den Riesenslalom-Blues

Lucas Pinheiro Braathen, Thomas Tumler und Zan Kranjec auf dem Podium beim Audi FIS Alpine Ski World Cup Riesenslalom der Männer in Beaver Creek, USA am 8. Dezember 2024.

Es kann einem durchaus mulmig werden in so einer Situation. Zumal sie für Thomas Tumler Neuland ist. Noch nie stand er nach einem ersten Lauf zuoberst im Klassement. Was also tun? Ruhig bleiben! Doch das ist einfacher gesagt als getan, gerade für einen wie ihn, dem die Nerven schon so oft einen Streich gespielt haben.

Aber an diesem prächtigen Wintertag in Beaver Creek bleibt Thomas Tumler tatsächlich cool. Seinen komfortablen Vorsprung nutzt er, um so viel wie nötig, aber eben nicht übermässig zu attackieren. Letztlich setzt er sich mit zwölf Hundertsteln Vorsprung auf Lucas Pinheiro Braathen zuoberst auf das Podest. Der Brasilianer verzückt wie schon in Sölden das Publikum, als er Vierter wurde. Nun fährt er mit Startnummer 29 im ersten Lauf auf Rang vier und holt dann den ersten Podestplatz seit seinem Nationenwechsel von Norwegen zu Brasilien, der Heimat seiner Mutter. Dritter wird der Slowene Zan Kranjec.

Wie schon in der Abfahrt mit Justin Murisier und im Super-G mit Marco Odermatt reüssiert also auch im dritten Rennen von Beaver Creek ein Schweizer. Nur nicht derjenige, den man gemeinhin als Sieger erwartet hatte. Riesenslalom-Dominator Odermatt scheidet wie schon beim Auftakt in Sölden aus. Und er ist nicht der einzige Schweizer, der Mühe bekundet. Loïc Meillard verliert im zweiten Lauf einen Stock, er wird 13. Gino Caviezel (17.) und Fadri Janutin (21.) holen immerhin ein paar Weltcup-Punkte.

«Das ist fast peinlich»

Aber zurück zu Odermatt. Neun Rennen in Folge hatte er im letzten Winter gewonnen, ehe er beim Saisonfinale in Saalbach ausschied. Was damals lediglich als ein Malheur nach einer langen Saison schien, hat sich nun zu einer Mini-Negativ-Serie ausgebaut. Und Odermatt versucht gar nicht erst, seinen Frust darüber zu verstecken, obwohl er zunächst sagt: «Das ist so schlecht gewesen, dass man sich nicht ärgern muss.» Als Achter des ersten Laufs veränderte Odermatt etwas am Set-up, um noch ein paar Prozente herauszuholen. Doch das geht ordentlich schief, schon nach dem fünften Tor ist der zweite Lauf für ihn vorbei. «So etwas ist mir noch nie passiert. Das ist fast peinlich. Man kommt mit viel Tempo auf diese Banane zu, da mag es keine Fehler leiden.» Für ihn ändere sich aber trotz des neuerlichen Ausfalls nicht viel. «Ich weiss: Wenn ich gut fahre, kann ich gewinnen. Wenn man so schlecht fährt wie ich heute, gewinnt man halt nicht.»

Wenn der Ärger über den Ausfall dann einmal verflogen ist, wird der erfolgsverwöhnte Nidwaldner etwas versöhnlicher auf diese Rennen in Beaver Creek zurückschauen können. In der Abfahrt vom Freitag musste er sich nur Murisier geschlagen geben, im Super-G vom Samstag triumphierte er dann. Und nun kann er im Riesenslalom immerhin wieder einem Teamkollegen applaudieren: «Ich freue mich riesig für Thomi. Er blieb sehr cool in diesen Tagen, er wusste, es passt alles gut zusammen.»

Sieg mit Ansage

35 Jahre alt musste Tumler werden, um endlich einmal zuoberst aufs Treppchen zu steigen. Dass dies ausgerechnet in Beaver Creek passiert, ist kein Zufall. 2018 feierte er hier als Dritter seinen ersten Podestplatz im Weltcup. Dann aber ging eine Weile gar nichts mehr. Tumler kämpfte mit starken Rückenproblemen und auch die Nerven spielten ihm wie erwähnt einen Streich. Jüngst sagte er gegenüber dem «Blick»: «Ich war jeweils in der Nacht vor einem Rennen derart nervös, dass ich kaum schlafen konnte.»

Natürlich profitiert er von Odermatt, der ebenfalls auf Stöckli-Ski fährt und ihm bezüglich Set-up so manchen Tipp geben kann. Vor allem aber ist Tumler gelassener geworden. Das verdeutlicht nichts mehr als jene Story, die er nach seinem grössten Triumph erzählt: Als der Riesenslalom von Beaver Creek für diese Saison wieder ins Rennprogramm aufgenommen wurde, habe er zu seiner Frau im Spass gesagt: «Den gewinne ich.» Nun hat er tatsächlich geliefert. «Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel», sagt er und verweist auf Abfahrtssieger Murisier, der ebenfalls etliche Rückschläge erdulden musste, bis es ihm aufging. «Es ist schön, dass es sich auszahlt, wenn man nie aufgibt.»

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Das wars

Wir schliessen den Live-Ticker nun und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. In Kürze wird an dieser Stelle ein ausführlicher Bericht zum Rennen erscheinen.

Thomas Tumler im Interview

Er sei immer gerne in Beaver Creek, hält Thomas Tumler im SRF-Interview fest. «Ich liebe den Schnee hier und das Gelände. Als letztes Jahr Beaver Creek wieder in den Riesenslalom-Kalender aufgenommen wurde, sagte ich zu meiner Frau im Spass: «Den gewinne ich.»»

Nun wurde sein Traum von einem Weltcup-Sieg war, obwohl er im ersten Lauf gar kein so gutes Gefühl hatte. «Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel», sagt er und verweist auf Abfahrtssieger Justin Murisier, der ebenfalls lange warten und etliche Rückschläge erdulden musste, bis es aufging. «Es ist schön, dass sich dieses nie aufgeben auszahlt.»

Marco Odermatt im Interview

Der dreifache Gesamt-Weltcupsieger nimmt im Interview mit SRF kein Blatt vor den Mund. Odermatt sagt: «Das ist so schlecht gewesen, dass man sich nicht ärgern muss. Aber ich habe mich riesig gefreut für Thomi. Er blieb sehr cool in diesen Tagen, er wusste, es passt alles gut.»

Dass er nun zum dritten Mal in Folge ausgefallen ist, kommentiert er mit den Worten: «Ich wechselte etwas am Set-Up, so etwas ist mir noch nie passiert. Das ist fast peinlich. Man kommt mit viel Tempo auf die Banane, da mag es nicht viel Fehler leiden.» Es ändert für ihn nun aber trotz dieses Ausfalls nicht viel. «Ich weiss: Wenn ich gut fahre, kann ich gewinnen. Wenn man so schlecht fährt wie ich heute, gewinnt man halt nicht.»

Thomas Tumler

Das ist der Sieg für Thomas Tumler! Der Bündner behält die Nerven und rettet zwölf Hundertstel Vorsprung auf Pinheiro Braathen ins Ziel. Das ist ein ganz starker Auftritt des 35-Jährigen. 2018 stand er hier schon einmal auf dem Podest, nun holt er in Beaver Creek seinen ersten Weltcup-Sieg.

Zan Kranjec

Er ist der einzige, der im ersten Lauf mit Leader Thomas Tumler mithalten konnte. Doch schon oben verliert er fast drei Zehntel, und er fällt tatsächlich auch hinter Pinheiro Braathen zurück. Zwischenrang 2 für Kranjec, damit verpasst Henrik Kristoffersen das Podest.

Atle Lie McGrath

Der «Zwilling» von Pinheiro Braathen ist unterwegs. Die beiden Freunde teilten sich jeweils das Zimmer, ehe Pinheiro Braathen sich entschied, künftig für Brasilien an den Start zu gehen. In Sölden wurde McGrath Dritter, Pinheiro Braathen Vierter. Nun fällt Ersterer hinter seinen Buddy zurück – Rang 2.

Lucas Pinheiro Braathen

Der Tausendsassa fuhr mit Startnummer 29 auf Rang 4. Und er fährt nochmals auf Tutti. Der aggressive Schnee in Nordamerika behagt Pinheiro Braathen, das ist ein richtig, richtig starker Lauf. Und die klare Bestzeit – mit neun Zehntel Vorsprung und Laufbestzeit setzt er sich an die Spitze.

Loïc Meillard

Die letzte Saison schloss er mit einem Sieg im Riesenslalom ab. Den Auftakt in diesen Winter verpasste er wegen seines lädierten Rückens. Und nun? Meillard verliert schon oben einen Stock, was ein riesengrosses Handicap ist. Nur mit dem rechten Stock «bewaffnet» handelt er sich eineinhalb Sekunden Rückstand ein: Zwischenrang 9.

Alexander Steen Olsen

Der Sieger des ersten Riesenslaloms in dieser Saison. Was ist für ihn in Beaver Creek möglich? Kein neuer Triumph. Auch ihn kostet ein Fehler viel Zeit – er klassiert sich im fünften Zwischenrang.

Filip Zubcic

Der Kroate schied zum Auftakt in Sölden aus – als Zweiter des ersten Laufs. Er ist lange gut unterwegs, aber dann kostet ihm ein Fehler Zeit, er fällt zwei Zehntel hinter Kristoffersen zurück.

Marco Odermatt

Das gibt es nicht! Wieder fällt Odermatt aus. Schon nach dem dritten Tor muss der Dominator die Segel streichen. Das ist nach jenem im Saisonfinale in Saalbach und zum Auftakt in Sölden der dritte Ausfall von Odermatt de suite in seiner Paradedisziplin.

Henrik Kristoffersen

Zum Saisonauftakt in Sölden wurde der Exzentriker Zweiter – neben seinen Landsmännern Steen Olsen und McGrath. Dieser luftigere zweite Lauf behagt ihm viel besser als die Ouvertüre. Sechs Zehntel Vorsprung auf Radamus. Dafür gibt es Applaus von Aleksander Kilde, der sich unters Publikum gemischt hat.

Stefan Brennsteiner

Der zweite Österreicher ist unterwegs. Und schon nach wenigen Metern bleibt er hängen, was ordentlich Zeit kostet. Zwischenzeitlich kämpft er sich wieder nach vorne – aber nach einem weiteren Bock kurz vor dem Ziel leuchtet seine Zeit rot auf: Zwischenrang 3.

Joan Verdu

Der Überraschungsmann aus dem letzten Jahr: Er überraschte mit zwei Podestplätzen – den ersten überhaupt für Andorra in einer Wintersportart. Den Saisonauftakt in Sölden verpasste er wegen Knieproblemen. Doch ein Fahrfehler kostet ihn die Führung – Zwischenrang 6.

Thibaut Favrot

Der Franzose verliert mit jedem Bogen etwas Zeit auf Radamus. Am Ende sind es vier Zehntel Rückstand, die er sich auf den Führenden einhandelt.

Alexander Schmid

Nach seiner Viruserkrankung ist der Deutsche noch nicht bei 100 Prozent. Und doch kann er im letzten Abschnitt noch etwas zulegen – Zwischenrang 3.

River Radamus

Nun ist der Lokalmatador unterwegs. Aufgewachsen im Nachbarort, kennt River Radamus die Strecke aus dem Effeff. Und das nutzt er aus: Radamus setzt sich mit drei Hundertsteln Vorsprung an die Spitze. Dann setzt er seinen Helm ab und zeigt dem Publikum seine spezielle Frisur – sie ziert ein Flammenmuster.

Filippo Della Vite

Der dritte Ausfall im zweiten Lauf: Auch der Italiener erreicht das Ziel nicht.

Fadri Janutin im Interview

Der Bündner zeigt sich im Interview mit SRF zufrieden mit seinem Auftritt: «Im ersten Lauf drehte es mehr, es gab kürzere Abstände, deshalb war es wichtig, dass ich umschalten konnte.» Nun ein paar Pünkte zu schreiben nach dem Ausfall von Sölden sei «tipptopp».

Leo Anguenot

Das ist ein sehr solider Lauf des Franzosen. Er, der schon in Sölden im ersten Lauf mit Rang 16 überraschte, klassiert sich hinter de Aliprandini im zweiten Rang.