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Ein Dorf im Ausnahmezustand
Riesenärger in Ausserrhoden nach Hochzeit mit Corona-Fällen


Der schöne Blick auf den Hohen Kasten wird im Moment von der Corona-Lage getrübt: Die Appenzeller Landschaft in der Ostschweiz.
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In Ausserrhoden sind innert einer Woche 197 neue Fälle von Corona-Infektionen bestätigt worden, zwei Personen sind an der Krankheit gestorben. Viele Ansteckungen gab es möglicherweise an einer Hochzeit in Schwellbrunn.

An der Feier mit über 200 Gästen am 10. Oktober nahmen mutmasslich mehrere Personen teil, die Symptome einer möglichen Corona-Infektion hatten, wie der Ausserrhoder Gesundheitsdirektor Yves Noël Balmer am Montag auf Anfrage erklärte. Ob das Brautpaar davon wusste, sei nicht bekannt.

Absprachen, sich nicht testen zu lassen

Jedenfalls sei es in Schwellbrunn zu auffällig vielen Corona-Fällen gekommen, sagte Ballmer der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Der Kanton habe erst verspätet eine Gästeliste der Hochzeit erhalten, an der vorwiegend Personen aus Schwellbrunn teilgenommen hätten.

Die Ostschweizer Newssite FM1today zitiert Balmer mit den Worten: «Das grosse Fehlverhalten war, dass es angeblich Absprachen gegeben hat unter den Hochzeitsgästen, dass man sich auch bei Symptomen nach der Feier nicht testen oder beim Kanton melden soll.» Und damit nicht genug. Offenbar hätten gewisse Gäste der Hochzeit später auch noch am Oktoberfest in einem Schwellbrunner Restaurant teilgenommen.

«Abriegelung? Ich hoffe, dass das nicht passiert»

Er sei verärgert und entsetzt über dieses Verhalten. «Noch ein bis zwei weitere solche Fälle und wir verlieren die Kontrolle.» «Traurig, entsetzt und wütend» ist auch Gemeindepräsident Ueli Frischknecht. Das sagt er im Video-Interview mit dem St. Galler Tagblatt.

Sollten in den nächsten Tagen noch mehr Corona-Fälle in Schwellbrunn bekannt werden, dann könnte auch die Abriegelung des Dorfes ein Thema werden. «Ich hoffe, dass das nicht passiert», sagt Frischknecht weiter. Der Gemeinderat habe entsprechende Massnahmen getroffen.

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Wut und Gerüchte im Dorf

Die Stimmung im Dorf beschreibt der Gemeindepräsident so: Es herrsche Verunsicherung, aber auch Wut. Und es gebe viele Gerüchte über die Entwicklung.

Zur Frage, ob das Ganze auch Konsequenzen habe, sagt Gesundheitsdirektor Balmer: Einzelne Verzeigungen müssten nun geprüft werden. Laut Balmer sind die Corona-Fallzahlen in Ausserrhoden aber unabhängig vom Fall in Schwellbrunn zuletzt «durch die Decke gegangen».

Verschärfte Massnahmen

Die Regierung traf sich daher am Wochenende zu einer Sitzung und gab am Sonntag verschärfte Massnahmen bekannt. So gilt ab sofort eine Maskenpflicht in Büros und auf Märkten. Private Treffen sind nur noch mit maximal 15 Personen erlaubt. Bars und Clubs müssen schliessen, Veranstaltungen mit über 50 Personen sind nicht mehr möglich.

Zudem dürfen keine Chor- und Gesangsproben mehr stattfinden. Mit der Verschärfung vom Sonntag hat Appenzell Ausserrhoden derzeit die striktesten Regeln gegen die Corona-Pandemie in der Ostschweiz.

cpm/sda