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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Renitenter Rentner zerkratzt Autos

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Parkplätze werden immer mehr zu einem raren Gut. Für Besucher wird es nicht einfacher, einen Platz zu finden. An meinem Wohnort steht für 24 Parteien ein Besucherparkplatz zur Verfügung. Etwas besser ist die Lage bei einem Mehrfamilienhaus in Zumikon. Fünf Besucherplätze warten hier auf Autos. Auch das sind deutlich weniger, als das Haus Bewohner hat.

Einem 80-Jährigen schien diese Tatsache eines Tages sauer aufzustossen. Möglicherweise fand jemand, der ihn besuchen wollte, keinen Platz mehr, oder vielleicht besetzte ein anderer einen Platz schon seit Tagen. Jedenfalls schnappte sich der Rentner sein Sackmesser, zückte die Ahle und begann die Autos der Besucher zu zerkratzen. An jenem Tag kamen gleich drei Autos dran. Mit Vorliebe fügte der Mann den Beifahrertüren Kratzspuren zu. Auf zwischen 40 und 80 Zentimetern Länge beschädigte er die Autos und verursachte dadurch Schäden von 800, 1800 und 2500 Franken.

Möglicherweise wäre der renitente Rentner gar nie aufgeflogen. Doch ein knappes Jahr später schlug er wieder zu. Dieses Mal konnte sich der 80-Jährige überhaupt nicht mehr zurückhalten: Die ganze rechte und die linke Seite des Autos beschädigte er mit seiner Ahle. Er hinterliess dabei mehrere lange und tiefe Kratzer und verursachte einen Schaden von 3500 Franken. Schätzungsweise wurde er bei seiner zweiten Aktion erwischt, auffällig genug schien das ja zu sein.

Die Staatsanwaltschaft bestraft den 80-Jährigen mit einer bedingten Geldstrafe von 90 mal 70 Franken. Die Probezeit ist auf zwei Jahre angesetzt. Zahlen muss er eine Busse über 1500 Franken und 800 Franken Gebühren. Mehr Parkplätze hat es in der Zwischenzeit nicht gegeben. Bleibt zu hoffen, dass der Rentner in Zukunft mit den Besuchern spricht, bevor er die Ahle zückt.