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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Reichster Mann Europas spart beim Kauf von Tiffany

Bernard Arnault, CEO des Luxusgüteranbieters LVMH (links), posiert mit seiner Frau Helene Mercier und Mirka und Roger Federer an einer Modenschau von Louis Vuitton. Nun gehört auch der US-Juwelier Tiffany zum Anbieter.
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Juwelier Tiffany gehört ab 2021 zum weltweit grössten Luxusgüteranbieter

Bernard Arnault, 71, reichster Mann Europas, spart dank robuster Verhandlungsmethoden 425 Millionen Dollar: Die Aktionäre des berühmten US-Juweliers Tiffany sind bereit, ihm das Unternehmen mit einem Preisnachlass in dieser Höhe zu verkaufen. Das hat die Generalversammlung des Schmuckherstellers jetzt entschieden. Damit gehört der Juwelier, den Audrey Hepburn in «Breakfast at Tiffany’s» berühmt gemacht hat, vom 7. Januar an zu ­Arnaults Konzern LVMH. Zum weltweit grössten Luxusgüteranbieter ­zählen schon Marken wie Louis Vuitton und ­Bulgari oder auch die ­Schweizer Uhrenmarken TAG Heuer, Zenith und Hublot. Vorausgegangen war ein heftiger Streit, in dem sich LVMH und ­Tiffany gegenseitig ­verklagten. Arnault warf der Tiffany-Führung Missmanagement in der Corona-Krise vor und trat im September vom ursprünglichen Kaufvertrag mit einem geplanten Preis von 16,2 Milliarden Dollar zurück. Im Lauf des Herbsts näherten sich die Parteien wieder an – Tiffany liess sich auf einen günstigeren Preis ein. 2021 geht gut los für Arnault.

Francionis Spitzfindigkeit täuscht nicht über Swiss-Boni hinweg

Im Oktober enthüllte die Redaktion Tamedia, dass die Swiss mitten in der Krise ihren Chefs für 2019 erhebliche Boni auszahlt. Das stiess in breiten Kreisen auf Kritik, auch im Parlament. Ob er den Unmut verstehen könne, fragte nun die NZZ den Verwaltungsratspräsident Reto Francioni. Seine ­Antwort: «Es handelt sich nicht um Boni, wie man in einigen Medien lesen konnte, sondern um vertraglich zugesicherte Lohn­bestandteile. Diese sind an ­Leistungszahlen der Swiss geknüpft und können nicht rückwirkend ­aberkannt ­werden.» Der zweite Satz ist ­richtig, doch der erste ist Wortklauberei, denn Lohnbestandteile, die an Leistungszahlen geknüpft sind, heissen Boni. Das sieht auch die Swiss-Mutter­gesellschaft, die Lufthansa-Gruppe, so. In ihrem Geschäftsbericht bezeichnet sie die einjährige variable ­Vergütung als Jahresbonus. Und selbstverständlich sind diese zu 100 Prozent an Leistungs­zahlen ­geknüpft. Die Lufthansa hat ja nichts zu verschenken – ebenso wenig wie die Swiss.

Verwaltungsratspräsident der Swiss Reto Francioni.

Belegschaft von General Electric ist zum Streik bereit

Apropos Bonus: Zwei Jahre nachdem Larry Culp die Leitung von General Electric übernommen hat, macht er den grossen Reibach: Der GE-Chef ­erhält garantiert einen Bonus von fast 47 Millionen Dollar, während die Firma Tausende von Mitarbeitern entlässt, darunter an ­seinen Standorten im Aargau. Culps Bonus könnte sogar 230 Millionen Dollar ­betragen, wenn es ihm gelingt, die finanziellen Ziele zu erreichen. ­Damit heizt Culp den Unmut unter seinen (Noch-)Angestellten weiter an. Gut möglich, dass es in der Schweiz bald zu Streiks kommt. Die Gewerkschaft Unia schrieb in ihrer Zeitung «Work», die Belegschaft sei «zu allem bereit». Und sie fragte Thomas Bauer, den Präsidenten der ­Personalkommission, ob man auch zu einem Streik bereit sei. Bauers lapidare Antwort: «Zu allem.»

Die Verbier-Pleite als Verkaufsschlager

Der Bericht der SonntagsZeitung, dass 200 britische Touristen aus dem Walliser Ferienort Verbier ­ab­gehauen seien, ruft Geschäftemacher auf den Plan. Die Schweizer Firma HeiQ gab bekannt, dass das ­Luxushotel W in Verbier das Vertrauen der Gäste mit einem neuen Corona-Schutz gewinnen wolle. Und zwar besprüht es die Oberflächen in den ­Zimmern mit einer Chemielösung, die von HeiQ ­entwickelt wurde. Das wäre der Rede wert, doch in seiner Medienmitteilung bezieht sich der von Carlo ­Centonze geführte Hersteller ausdrücklich auf die Negativschlagzeilen wegen der geflohenen Briten. Er legte sogar eine Liste von Medienartikeln bei. Die Verbier-Pleite als Verkaufsschlager, sozusagen.

Wegen der Mutation des Coronavirus war in der Schweiz eine rückwirkende Quarantäne für Einreisende aus England verhängt worden. Im Walliser Skiort Verbier verliessen daraufhin die Hälfte der 400  Briten, die der Gemeinde bekannt waren, das Dorf in einer Nacht-und-Nebel-Aktion.

Verhandlung gegen Medienjurist Zölch findet nun statt – mit oder ohne ihm

Nach zwei geplatzten Terminen wird dem Berner ­Medienjuristen Franz A. Zölch im März der Prozess gemacht. Er ist wegen gewerbsmässigen, eventuell mehrfachen Betrugs angeklagt, weil er sich bei Freunden und Bekannten fünfstellige Darlehen ­beschafft und diese nie zurückbezahlt hat. Im März und im ­Dezember konnte Zölch die ­Gerichtsverhandlung vor dem ­Regionalgericht Bern-Mittelland noch umgehen: Er legte ein Arztzeugnis vor, das ihm eine Nierenerkrankung bescheinigte. Die ­Interessengemeinschaft Zölch-Geschädigter frotzelt in einer Mitteilung: «Die Hauptverhandlung gegen Franz A. Zölch findet nun definitiv – mit oder ohne Franz A. Zölch – am 15. und 16. März 2021 vor der Strafabteilung des Regionalgerichts Bern statt. Hoffen wir also, dass am 14. März nicht noch Zölchs Anwalt in Ohnmacht fällt oder ein Erdbeben den Assisensaal des Amtshauses erschüttert.»

Medienrechtler Franz A Zölch.

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