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«Retten bei jedem Wetter»
Rega baut neues Autopilot-System für Flüge bei schlechter Sicht aus

Fünf Jahre Entwicklung: Seit Juli testet die Rega das neue System am Spital Interlaken.
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Die Rettungsflugwacht (Rega) hat vom Bundesamt für Zivilluftfahrt im Juli die Bewilligung für ein neues Instrumentenflugsystem zum Anflug des Spitals Interlaken erhalten. Sie ist nach eigenen Angaben das weltweit erste Unternehmen mit diesem System.

Laut SRF könnten jährlich rund 600 Personen wegen schlechten Wetters nicht mit dem Helikopter befördert werden. Deshalb bauen die Nothelfer gemeinsam mit den Behörden ein Netzwerk von Instrumentenflugrouten aus, denen der Helikopter per Autopilot folgen kann. «Spätestens 2025 oder 2026 werden zum Beispiel das Spital Rennaz und das Chuv in Lausanne als Punkte in dieses Netz aufgenommen», wird ein Bazl-Sprecher zitiert.

Das neue Instrumentenflugsystem sei in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl), der Flugsicherung Skyguide, den Systemdesignern und dem Helikopterbauer Leonardo entwickelt worden, heisst es vonseiten der Rega.

Es stellt den Angaben zufolge eine Verbesserung des bisher zugelassenen Verfahrens dar, weil es eine noch genauere Navigation bei schlechter Sicht mittels Autopilot ermöglicht. Der Helikopter fliege dabei durch einen vordefinierten Luftkorridor. «Die Anflüge werden nach Kriterien berechnet, die mit dem Bundesamt für Zivilluftfahrt und Skyguide erarbeitet wurden. Diese Verfahren sind vorprogrammiert und der Helikopter führt den Anflug autonom durch – wie ein Verkehrsflugzeug», erklärt Heinz Leibundgut, Chefpilot der Rega, gegenüber SRF. Die Grundlagen für die Zulassung erarbeiteten alle Akteure gemeinsam.

Strategie lautet «Retten bei jedem Wetter»

Das Bazl will mit dem neuen System vordergründig Erfahrungen sammeln. Das Bundesamt arbeitet dabei mit der Europäischen Behörde für Flugsicherheit zusammen. Diese legt die Standards für neue Helikopterverfahren fest. Mit der weltweit erstmaligen Bewilligung für das neue System kann die Schweiz diese Standards massgeblich mitgestalten, wie das Bazl schrieb.

Die Rega verfolgt eigenen Angaben zufolge die Strategie «Retten bei jedem Wetter». Mit dem Bazl arbeitet sie an einem schweizerischen Netzwerk für Instrumentenflugrouten in niederen Flughöhen. In diesem Netz fliegen ihre Helikopter eine im Bordcomputer gespeicherte Strecke.

Das Netz verbindet Flughäfen, Flugplätze, Rega-Basen und mittlerweile zehn Spitäler. Bereit für eine Zulassung von Instrumentenflugverfahren sind sieben weitere Spitäler.

Möglicher Export ins Ausland

Laut Chefpilot Leibundgut hat auch das Ausland Interesse an der neuen Technologie signalisiert. So soll beispielsweise Norwegen insbesondere im Bereich der Fjorde eine Einführung des Rega-Systems prüfen, wie er im Gespräch mit SRF sagte.

SDA/step