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Abstimmung zu Nachbarstaat
Venezuela sagt Ja zu Teil-Annexion Guyanas

epa11006552 The President of Venezuela, Nicolas Maduro, takes part along with the first lady Cilia Flores in the closing of the campaign for the Essequibo referendum, in Caracas, Venezuela, 01 December 2023. The electoral consultation for Essequibo will be held on 03 December throughout Venezuela. A total of 20,694,124 voters are eligible to vote in the referendum that will ask people their position on the territory being controlled by Guyana but claimed by Venezuela.  EPA/MIGUEL GUTIERREZ
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In einem Referendum hat die Bevölkerung Venezuelas nach Angaben der autoritären Regierung den Anspruch ihres Landes auf die rohstoffreiche Region Essequibo im Nachbarstaat Guyana bestätigt. Knapp 96 Prozent der Teilnehmer bejahten am Sonntag die Frage, ob ein neuer venezolanischer Bundesstaat namens Guayana Esequiba geschaffen und die dortige Bevölkerung die venezolanische Staatsbürgerschaft bekommen soll, wie die Wahlbehörde CNE am Abend (Ortszeit) mitteilte. Die Wahlbeteiligung lag demnach bei rund 51 Prozent.

Präsident Nicolás Maduro feierte vor Hunderten Anhängern das Ergebnis auf der Plaza Bolívar der Hauptstadt Caracas als Sieg für Venezuela. Es war zunächst unklar, wie die Regierung nun weiter verfahren will.

Guyanas Regierung sieht das Referendum als Bedrohung

Der Internationale Gerichtshof der Vereinten Nationen (IGH) hatte am Freitag Venezuela angewiesen, «jede Handlung zu unterlassen, die die gegenwärtige Lage in dem strittigen Gebiet ändern würde». Guyanas Regierung hatte das Referendum als Bedrohung seiner Sicherheit und des Friedens bezeichnet. Das rund 160 000 Quadratkilometer grosse Gebiet Essequibo macht etwa zwei Drittel von Guyanas Territorium aus.

Alle fünf Fragen des Referendums wurden nach offiziellen Angaben mit zwischen 95,4 und 98,11 Prozent der Stimmen mehrheitlich mit ja beantwortet. Darunter war auch die Frage, ob Venezuela die Zuständigkeit des IGH in der Angelegenheit ablehnen soll.

Die derzeitigen Grenzen des Gebiets wurden 1899 in einem Schiedsspruch eines Tribunals in Paris festgelegt, den die USA und Grossbritannien veranlasst hatten. Venezuela beruft sich auf ein Abkommen mit dem Vereinigten Königreich von 1966 – wenige Monate, bevor die damalige Kolonie Britisch-Guayana unabhängig wurde. Dieses sah eine Verhandlungslösung des Disputs vor. Der Grenzkonflikt verschärfte sich, als 2015 vor der Atlantikküste Essequibos grosse Ölvorräte gefunden wurden. Guyana, eines der ärmsten Länder Südamerikas, erteilte dem US-Ölkonzern Exxon Mobil Förderlizenzen.

SDA/wy