AboMbappé und das 160-Millionen-AngebotReal Madrids grosse Inszenierung
Die Spanier haben ein spektakuläres 160-Millionen-Angebot für den Pariser Stürmer abgegeben – das der Club eigentlich nicht finanzieren kann. Was wäre, falls PSG die Offerte tatsächlich annimmt?
Am Dienstagabend schickte Real Madrids Präsident Florentino Pérez seinen Trompetern in den Medien der spanischen Hauptstadt eine neue Partitur; es gebe aufsehenerregende Neuigkeiten zu verkünden. Und wahrlich, das waren sie: Real Madrid habe Paris Saint-Germain schriftlich um die Erlaubnis gebeten, mit dem französischen Weltmeister Kylian Mbappé (22) über einen Wechsel verhandeln zu dürfen, und überdies ein verbindliches Ablösegebot für den Stürmer unterbreitet: 160 Millionen Euro. Die letzten Trompetentöne waren in Madrid noch nicht verstummt, da kam schon das Echo aus Paris. «Non!», lautete es, und das war wenig überraschend.
Wie auch immer die spektakuläre Soap ausgehen sollte – sie trägt jetzt schon und notwendigerweise Züge einer grossen Inszenierung, die teilweise amüsante Elemente umfasst und einem zumindest teilweise vorhersehbaren Plot folgt. Das Interesse von Mbappé und Real an einer künftigen Zusammenarbeit fällt in die Kategorie: «Was bisher geschah...» Offen ist schon länger nur, wann sie beginnen könnte.
Mbappés Vertrag in Paris läuft bis 2022; zuletzt hiess es, er habe sechs Verlängerungsofferten von PSG ausgeschlagen. Dass man ihn nicht verkaufen würde, hat Präsident Nasser Al-Khelaifi oft genug betont, PSG wiederum hat in der Vergangenheit Standfestigkeit bewiesen. Mittelfeldspieler Adrien Rabiot sass vor ein paar Jahren monatelang auf der Tribüne, weil er ein Jahr vor Vertragsende einen Wechsel erzwingen wollte. Folgt man bei Mbappé dem Modell Rabiot? Wo Mbappé doch längst den Status eines nationalen Symbols innehat? Wäre es da nicht besser, das Geld zu nehmen?