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Rauch und Russ machen das Fohrbach unbenutzbar

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Täglich gehen hier etwa 750 Badegäste ein und aus. Diese stehen nun bis mindestens im April vor verschlossenen Türen.
Wegen der grossen Rauchentwicklung wurde die Berufsfeuerwehr der Stadt Zürich mit einem Grosslüfter zur Unterstützung beigezogen.
Das Feuer ist am Freitag nach 22 Uhr aufgrund eines technischen Defekts an einem Kühlgerät ausgebrochen.
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«Wir Pechvögel!», entfährt es der jungen Frau, die am Montag kurz nach 12 Uhr mit ihren beiden Kindern vor dem Hallenbad Fohrbach aufkreuzt. Über eine Stunde seien sie von Zürich aus unterwegs gewesen, um einmal ein anderes Hallenbad als sonst zu besuchen. Und dann das: «Infolge eines Brandes bleibt das Schwimmbad Fohrbach bis auf unbestimmte Zeit geschlossen.»

So steht es auf den Plakaten, die die Gemeinde Zollikon beim Eingang des Bades und dem grossen Parkplatz auf der anderen Seite der Bergstrasse angebracht hat. Doch die Information kommt für viele Badegäste an diesem Mittag zu spät. Eine «haarsträubende Überraschung» sei das, findet ein Besucher aus Küsnacht, der hier täglich einen halben Kilometer schwimmt.

«Jetzt lohnt sich der Umbau»

Auch eine ältere Dame, die mit einer Kollegin regelmässig ins Fohrbach kommt, ist angebrannt. Ihr Kommentar nach der Neuigkeit: «Dann lohnt sich jetzt wenigstens der Umbau!» In der Tat sind Renovationsarbeiten an der in die Jahre gekommenen Anlage seit längerem geplant. Ab März wird für rund 3,8 Millionen Franken die Sauna samt Garderoben und Personalraum umgebaut. Dies wird mehrere Monate in Anspruch nehmen, während derer die Sauna nicht benutzbar ist.

Zuletzt wurde Ende Jahr das Dach saniert: Dort hatte sich Regenwasser gestaut und die Trag-sicherheit gefährdet. Vom 6. März bis 2. April findet ausserdem die jährliche Gesamtrevision der Anlage statt. In dieser Zeit wäre der Betrieb ohnehin geschlossen gewesen. Mit dem Feuer von Freitagnacht hat die hallenbadlose Zeit in Zollikon nun unerwartet früher begonnen.

Kein Telefon und Internet

Noch am Wochenende habe man die dringendsten Massnahmen eingeleitet, sagt Sicherheitsvorstand Sascha Ullmann (GLP). Vereine, die im Fohrbach Kurse durchführen, sowie die Organisatoren von Ferienangeboten seien direkt informiert worden. Erschwerend kam hinzu, dass der Telefonbeantworter sowie der Internetserver im Hallenbad nicht funktionierten, da sie beim Brand Schaden genommen hatten. Unterdessen ist auf der Website des Fohrbach ein Hinweis aufgeschaltet, dass das Bad geschlossen ist.

Die Brandmeldung war am Freitagabend gegen 22.30 Uhr eingegangen. Die örtliche Feuerwehr, die mit 34 Personen ausrückte, hatte die Flammen rasch unter Kontrolle. Im Einsatz standen auch zwei Angehörige der ­Berufsfeuerwehr Zürich. Sie ­bedienten den Grossraumlüfter, der nötig war, um den dichten Rauch aus dem Bad zu blasen. Verletzt wurde niemand.

Von aussen war dem Zolliker Schwimmbad gestern kaum ­etwas anzusehen. Wer an die gläserne Eingangstür trat, erkannte an deren Innenseite schwarze Streifen vom hinabfliessenden Löschwasser. Die Stühle in der Cafeteria waren von Russ überzogen. Der blaue Teppich, über den die eintretenden Badegäste sonst gehen, lag nass und zerknautscht am Boden. «Dabei wollte ich doch so gerne auf die Rutschbahn», sagte das Mädchen, das mit Bruder und Mutter extra aus Zürich angereist war.