Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Provenienzforschung in Zürich 
Raphael Gross wird die Bührle-Werke durchleuchten 

Wird die Untersuchung der Bührle-Werke leiten: Prof. Raphael Gross.
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Werke der Sammlung Bührle werden seit Oktober 2021 im Chipperfield-Bau des Kunsthauses Zürich als Dauerleihgabe gezeigt. Stadt und Kanton Zürich sowie die Zürcher Kunstgesellschaft, der Trägerverein des Kunsthauses Zürich, wollen die bereits bestehende Provenienzforschung dieser Werke einer weiteren Prüfung unterziehen. Dabei geht es vor allem darum, zu klären, ob sich unter diesen Werken Kulturgüter befinden, die von den Nationalsozialisten entzogen wurden.

Mit dieser Aufgabe wurde nun gemäss einer Meldung des Zürcher Kunsthauses vom Freitag der Historiker Prof. Raphael Gross mandatiert. Die Überprüfung solle unabhängig durchgeführt werden und «höchsten wissenschaftlichen Standards» genügen, heisst es weiter. 

Zürich zahlt 730’000 Franken 

Gross wird ein Team aus Expertinnen und Experten zusammenstellen und leiten, die die Resultate der Provenienzforschung sichten und auswerten werden. Bei fünf bis zehn Werken, die Gross noch bestimmen wird, ist eine vertiefte Prüfung geplant.

Der Ergebnisbericht von Gross’ Untersuchungen wird Ende Juni 2024 erwartet und soll dem Kunsthaus Empfehlungen zum weiteren Umgang mit den Leihgaben der Sammlung Bührle bieten. Das vereinbarte Kostendach für den Auftrag beträgt 730’000 Franken. Die Stadt Zürich übernimmt diese Kosten.

Raphael Gross wurde im Rahmen eines runden Tischs für die Evaluation der Bührle-Werke vorgeschlagen. Der Historiker ist in Zürich aufgewachsen. Nach seiner Tätigkeit als Direktor des Jüdischen Museums Frankfurt am Main ist er seit 2017 Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum. Er ist an zahlreichen Restitutionsverfahren massgeblich beteiligt gewesen und seit 2016 Mitglied der deutschen «Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz». 

tif