Tötungsdelikt in LampenbergPolizei verhaftet bewaffneten 23-Jährigen
Ein Mann wurde am Montagabend zu Hause erschossen. Beim mutmasslichen Täter, der am Dienstag gefunden und verhaftet wurde, soll es sich um seinen Sohn handeln.
Adrian Gaugler, Sprecher der Baselbieter Kantonspolizei, gibt gerade ein Fernsehinterview, als er die entscheidende Nachricht bekommt: Der bis dahin flüchtige und bewaffnete Tatverdächtige ist gefasst. Der Helikopter, der bis vor einigen Minuten noch das Dorf mit 500 Einwohnerinnen und Einwohnern umkreiste, ist nicht mehr zu sehen.
Zuvor suchten Einsatzkräfte stundenlang nach einem 23-Jährigen, auch die Bevölkerung wurde um Hinweise zu seinem Aufenthaltsort gebeten. Es wurde eine Öffentlichkeitsfahndung inklusive Bild des Tatverdächtigen publiziert. Der Mann soll am Montagabend einen 54-Jährigen am gemeinsamen Wohnort, einem Einfamilienhaus in Lampenberg, erschossen haben.
Gemäss Anwohnerinnen soll es sich um Vater und Sohn handeln, der verstorbene Mann hinterlasse insgesamt drei Kinder. Täter und Opfer seien verwandt, bestätigt die Polizei. Nähere Informationen könne sie auch aufgrund des Persönlichkeitsschutzes der Involvierten nicht geben. Zu den Tatumständen äusserten sich die Behördenvertreter ebenfalls nicht. Aufgrund des grossen Medieninteresses hatte die Polizei zu einem Informationsgespräch in Lampenberg eingeladen.
Im Dorf möchten sich die wenigsten Einwohnerinnen und Einwohner zu den Geschehnissen vom Montagabend äussern. Ein Mann aus der Nachbarschaft gibt an, die Schüsse nicht gehört zu haben. Auch vom Polizeieinsatz habe er nichts mitbekommen. «Ich habe erst am nächsten Tag durch die Medien davon erfahren und war erschüttert», berichtet der Anwohner. Mit dem Täter oder dem Opfer habe er nie viel zu tun gehabt.
Bewaffneter liess sich widerstandslos festnehmen
Die Polizei wurde am Montagabend durch eine Drittperson informiert, dass ein oder mehrere Schüsse gefallen seien. Die Polizeipatrouille fand vor Ort den toten 54-Jährigen. Wer die Polizei rief und ob sich zum Tatzeitpunkt weitere Personen im Haus befunden hatten, sagte Gaugler nicht.
Der 23-Jährige sei im Gebiet Lampenberg festgenommen worden. Obwohl er bewaffnet war, liess er sich widerstandslos festnehmen, sagte Gaugler. Das Tatmotiv sei noch unklar. Die Behörden hatten aber betont, dass keine Gefahr für die Allgemeinheit bestehe. Nach Beginn der Öffentlichkeitsfahndung durch die Polizei seien mehrere Hinweise aus der Bevölkerung bei der Behörde eingegangen. Es war letztlich ein solcher Hinweis, wahrscheinlich aus Lampenberg selbst, der zur Festnahme des Tatverdächtigen führte.
Im Einsatz standen mehrere Dutzend Beamte der Kantons- und Kriminalpolizei. Ebenso wurde ein Careteam aufgeboten. Für die Baselbieter Polizei handle es sich dabei um einen aussergewöhnlich grossen Einsatz. Es sei ein Erfolg, dass der Tatverdächtige nach weniger als 24 Stunden gefasst wurde, sagte Gaugler.
Für die Ermittlerinnen und Ermittler ist die Arbeit mit der Festnahme nicht vorbei. Der Verhaftete wird bald befragt werden. Die Spurensicherung am Tatort war am Dienstagnachmittag noch nicht abgeschlossen.
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