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«Putin sieht die Ukraine als russische Kolonie»

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Vor der russischen Botschaft in Kiew kam es während Kundgebungen gegen Russland zu vereinzelten Ausschreitungen.
Die Zufahrt zu den ukrainischen Hafenstädten Berdjansk oder Mariupol durch die Strasse von Kertsch sei «de facto blockiert», teilte der ukrainische Infrastrukturminister Wolodymyr Omelyan mit: Ein Beamte der ukrainischen Grenzwache im Hafen von Mariupol. (28. November 2018)
Es gebe keine militärische Lösung, «die Dinge sind nur vernünftig und im Gespräch miteinander zu lösen», sagte Angela Merkel – und schlug damit eine Verstärkte Nato-Präsenz im Asowschen Meer aus. (29. November 2018)
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Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hat Deutschland und die Nato um militärische Unterstützung im Konflikt seines Landes mit Russland gebeten. «Wir hoffen, dass in der Nato jetzt Staaten bereit sind, Marineschiffe ins Asowsche Meer zu verlegen.»

Dies, um der Ukraine beizustehen und für Sicherheit zu sorgen, sagte Poroschenko der «Bild»-Zeitung vom Donnerstag. «Deutschland gehört zu unseren engsten Verbündeten.» In dem Konflikt setzt er insbesondere auf die Hilfe von der deutschen Kanzlerin Angela Merkel: «Merkel ist eine grosse Freundin der Ukraine. Im Jahr 2015 hat sie durch ihre Verhandlungen in Minsk schon einmal unser Land gerettet, wir hoffen darauf, dass sie uns zusammen mit unseren anderen Alliierten noch einmal so sehr unterstützt.»

Russland Staatschef Wladimir Putin will nach den Worten Poroschenkos «das alte russische Reich zurück» und greife deshalb nach der «ganzen Ukraine». «Als russischer Kaiser, so wie er sich sieht, kann sein Reich nicht ohne die Ukraine funktionieren, er sieht uns als Kolonie.»

Auch deutsche Schiffe blockiert

Angesichts der «unglaublichen russischen Aggression» forderte Poroschenko weitere Sanktionen des Westens gegen Moskau. «Putin muss unsere Soldaten sofort freilassen und gleichzeitig das Meer freimachen für den internationalen Schiffsverkehr», sagte er unter Bezug auf die von Russland auf der Krim inhaftierten ukrainischen Marineangehörigen. Nicht nur ukrainische Handelsschiffe hängen laut Poroschenko vor der Krim fest, «sondern zu diesem Zeitpunkt auch drei deutsche Schiffe».

Die Krise zwischen Russland und der Ukraine hatte am Sonntag mit einer Konfrontation im Schwarzen Meer begonnen. Die russische Küstenwache hatte in der Strasse von Kertsch vor der Halbinsel Krim drei ukrainische Marineschiffe beschossen und aufgebracht. Mehrere ukrainische Marinesoldaten wurden dabei verletzt, insgesamt 24 Besatzungsmitglieder wurden festgenommen.

Am Montag beschloss das ukrainische Parlament auf Antrag von Poroschenko, ein dreissigtägiges Kriegsrecht in den Grenz- und Küstenregionen der Ukraine zu verhängen. Russland und die Ukraine weisen sich gegenseitig die Verantwortung für die Krise zu.

SDA/chk