AboKommentar zu Putins BesuchWer es nötig hat, mit Kim auf Augenhöhe zu verkehren, ist tief gesunken
Russlands Präsident reist zum Staatsbesuch nach Pjöngjang. Was auf den ersten Blick Putins Isolation sichtbar machen könnte, birgt bei genauer Betrachtung eine grosse Gefahr.
Diktatoren-Konferenzen wie nun zwischen Kim Jong-un und Wladimir Putin sind aus der Perspektive der westlichen Postmoderne eine putzige Sache. Zehntausende werden zum Jubeln an den Strassenrand gekarrt, die Limousinen- und Fähnchenparade soll Macht und Herrlichkeit vorgaukeln, im unterversorgten Nordkorea wird selbst die Glühbirnen-Gigantomanie zum Politikum. Pjöngjang erstrahlt im Licht Tausender Strahler, als ob man aus der Satellitenperspektive nicht genau am Licht sähe, wo der 38. Breitengrad verläuft und warum Nordkorea ein Energieproblem hat.