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Anhaltende Proteste in Georgien
Tausende kämpfen für EU-Kurs – und für die Freilassung inhaftierter Demonstranten

Anti-government protesters face police during a ninth consecutive day of mass demonstrations against the government's postponement of European Union accession talks until 2028, in central Tbilisi early on December 7, 2024. (Photo by KAREN MINASYAN / AFP)
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Bei den proeuropäischen Protesten mit Tausenden Menschen in der Südkaukasusrepublik Georgien ist es zu neuen schweren Ausschreitungen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften gekommen. In der Hauptstadt Tiflis beschossen Demonstranten das Parlamentsgebäude mit Feuerwerkskörpern, auf Videos in sozialen Netzwerken waren die Explosionen zu hören und zu sehen. 

Die Behörden hatten den Einsatz von Pyrotechnik untersagt. Die Einsatzkräfte in Helmen und Schutzausrüstung gingen wegen der Angriffe auf staatliche Einrichtungen immer wieder gewaltsam gegen Protestierer vor und setzten auch Wasserwerfer und Tränengas ein. Mehrere Menschen kamen in Gewahrsam. Die prowestliche Präsidentin Salome Surabischwili sprach von Terror gegen die Demonstranten. Sie warf den Behörden im Kurznachrichtendienst X schwere Menschenrechtsverstösse vor.

Protestierende und ein Polizist verletzt

Medien berichteten, die Sicherheitskräfte seien mit Steinen beworfen worden. Auch auf Videos in sozialen Netzwerken war zu sehen, wie Menschen Gegenstände auf die Uniformierten warfen. Das georgische Innenministerium teilte mit, dass ein Polizist verletzt worden sei. Zu sehen war auch, wie Uniformierte auf Demonstranten einschlugen und eintraten. Die Hundertschaften rückten mit Schutzschilden und Schlagstöcken und schweren Fahrzeugen auf dem Rustaweli-Prospekt, der zentralen Strasse der Hauptstadt, vor. Die Zahl der verletzten Protestierer war zunächst unklar.

Anti-government protesters face police during a ninth consecutive day of mass demonstrations against the government's postponement of European Union accession talks until 2028, in central Tbilisi early on December 7, 2024. (Photo by KAREN MINASYAN / AFP)

Die proeuropäischen Proteste dauern seit mehr als einer Woche an. Auch in anderen Städten des kleinen Landes am Schwarzen Meer mit dem grossen Nachbarn Russland versammeln sich immer wieder Menschen auf der Strasse. Sie sind gegen eine Abkehr des Landes vom EU-Kurs.

Auslöser der Proteste war die Parlamentswahl

Bei den Demonstrationen kam es immer wieder zu Ausschreitungen, Polizei und Teilnehmer lieferten sich teils Strassenschlachten. Mittlerweile demonstrieren die Teilnehmer nicht mehr für einen EU-Beitritt und gegen Polizeigewalt, sondern auch für die Freilassung der Festgenommenen.

Auslöser der Proteste in der Südkauskasusrepublik war die umstrittene Parlamentswahl Ende Oktober. Die Regierungspartei Georgischer Traum wurde dabei erneut zur Siegerin erklärt. Die westlich orientierte Opposition spricht von Wahlfälschung und erkennt die Ergebnisse nicht an. Auftrieb bekamen die Proteste nach einer kürzlichen Regierungsankündigung, die Beitrittsgespräche zur Europäischen Union bis 2028 auszusetzen. Georgien ist seit 2023 ein EU-Beitrittskandidat.

DPA/wy