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Debütalbum von Priya Ragu
«Für mich ist es schon ein Wunder, dass ich so weit gekommen bin»

«Ehrlich gesagt habe ich kein grosses Ziel»: Priya Ragu.
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Was sie am 20. Oktober macht, dem Tag, an dem ihr erstes Album erscheint, weiss Priya Ragu noch nicht. Wahrscheinlich werde sie noch «last minute» etwas organisieren, um den Release zu feiern. «Ich kenne mich», sagt sie.

Fest steht, sie wird in London sein, ihrer musikalischen Basis. Anfang dieser Woche ist sie von Zürich in die britische Hauptstadt geflogen, erste Priorität haben für sie die Proben. Am Sonntag wird Priya Ragu im legendären Plattenladen Rough Trade an der Brick Lane auftreten, rund 200 Leute haben Platz. Ein paar Tage vor ihr stand der grammynominierte Sampha auf der gleichen Bühne. Nächsten Frühling geht es auf Welttournee, Europa, USA, Kanada.

Das ist jetzt der Alltag von Priya Ragu, aufgewachsen in Bazenheid im Toggenburg.

«Es geht nicht darum, kurzzeitig beliebt zu sein.»

Priya Ragu

2020 hat die 37-Jährige in England bei Warner Music, einem der drei grossen, weltweit tätigen Labels, unterschrieben. Die Tür in die weite Musikwelt öffnete sich: Der «NME» sieht sie als «Leaderin einer neuen Generation», die «Vogue India» bat zum Interview, die BBC spielt ihre Lieder.

Priya Ragus persönlicher Meilenstein: das erste ausverkaufte Konzert in New York. «Es fühlte sich fast surreal an, auf der Bühne zu stehen und die Begeisterung der Fans zu spüren, die extra gekommen waren, um mich live zu erleben. In New York!»

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Ein internationaler Vertrag – und dann globaler Ruhm? So einfach ist das nicht, wie Priya Ragus Entwicklung zeigt. Seit 2020 geht sie in kleinen Schritten voran. Sie schickte fortlaufend neue Singles los, wie kleine Versuchsballone, spannte mit bekannteren Namen zusammen, nahm ein Lied für einen Weihnachtsfilm auf, das die britischen Charts erreichte. Daneben: Covers von populären Hits und akustische Versionen ihrer Lieder für Youtube und Tiktok.

Das Publikum zu vergrössern, ist Arbeit. Priya sagt: «Geduld und Disziplin sind der Schlüssel.»

Nach Anzahl Streams bleibt die Single «Good Love 2.0» von 2020 ihr bisher grösster Hit. «Die Streaming-Zahlen mögen schwanken, aber für mich ist es vor allem wichtig, etwas zu schaffen, das bestehen und dienen wird», sagt Ragu. «Es geht nicht darum, kurzzeitig beliebt zu sein.»

«Für mich ist es schon ein Wunder, dass ich überhaupt so weit gekommen bin.»

Priya Ragu

Wozu Priya Ragu als Künstlerin fähig ist, zeigt die Vorabsingle «Black Goose», in der Ragu gegen Polizeigewalt und Unterdrückung von Minderheiten anrappt, über einem grimmigen Beat. Sie konnte den Song beim viel beachteten Youtube-Format «Colors» performen, über ein weisses T-Shirt drapierte sie einen traditionellen Sari. Das Feedback auf das Lied sei «enorm», sagt Ragu, die Kommentare im Netz bestätigen das. Geschrieben hat sie das Stück mit ihrem Bruder und Produzenten Japhna Gold.

Tamil-Swiss singer Priya Ragu performs on the Waldbuehne stage at the Gurtenfestival in Bern, Switzerland, Thursday, July 14, 2022. The open air music festival runs from 13 to 16 July. (KEYSTONE/Peter Klaunzer)

Ragu, mit vollem Namen Priya Ragupathylingam, hat schon als Kind gesungen, damals in der Band ihres Vaters. Auf die Musik zu setzen, war aber erst mal keine Option. Sie musste insbesondere ihrem Vater, aber auch sich selbst, zuerst einen «gewissen Erfolg» vorweisen – der Vertrag in England gab ihr dann endlich die Bestätigung, den Weg zu gehen.

Als Titel für ihr Debüt hat Priya Ragu das tamilische Wort für Glück gewählt, «Santhosam», das sei ein «no-brainer» gewesen. Darin klingt Dankbarkeit und auch ein bisschen Erstaunen darüber an, welche Wendung Priya Ragus Leben seit dem Deal mit Warner genommen hat. «Für mich ist es schon ein Wunder, dass ich überhaupt so weit gekommen bin.»

Sie freut sich an kleinen Dingen, einem Kaffee mit Konfibrot und Appenzellerkäse etwa. Doch das grösste Glück sei für sie, sich in ihren Songs ausdrücken zu können und damit Menschen zusammenzubringen. «Ich spüre, dass die Welt Musik braucht, die heilt.»

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Einen kleinen Traum hat Priya Ragu noch. Ihr Management versuchte über Monate vergeblich, eine Zusammenarbeit mit dem schottischen Musiker Paolo Nutini aufzugleisen. Doch dann traf Priya ihn ganz zufällig beim Coiffeur in London. «Wir haben unsere E-Mail-Adressen ausgetauscht, wer weiss.»