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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Praxisassistentin stellte falsche Arztzeugnisse aus

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Es ist ja schon gut, wenn man leicht an Arztzeugnisse kommt. Bei Krankheit sollte der Arbeitgeber schliesslich informiert sein. Eine 20-Jährige ging diesen Weg aber völlig falsch an. Sie war im Herbst 2020 als medizinische Praxisassistentin bei einer Arztpraxis im Bezirk Meilen tätig. Ihr Freund war offenbar nicht immer bereit, verantwortungsvolle Aufgaben zu übernehmen. So kamen die beiden überein, dass sie ihre Position ausnützen könne. Sie stellte ihm zweimal gefälschte Arztzeugnisse aus, um seine Abwesenheit zu rechtfertigen.

Am 13. Oktober stellte sie eines rückwirkend aus und am 17. Dezember ein zweites. Jedes Mal für gerade mal einen Tag. Ob sich das gelohnt hat, muss das Pärchen selber wissen. Strafbar waren ihre Handlungen auf jeden Fall. Denn die 20-Jährige verwendete das Computerprogramm der Arztpraxis, um die Zeugnisse herzustellen. Sie versah diese mit der elektronischen Signatur zweier Ärzte. Die Zeugnisse leitete sie an ihre Mailadresse weiter und übergab sie ihrem Freund. Offiziell dienten die Zeugnisse dazu, von «Schule, Sport und Arbeit» zu befreien, er brauchte sie als Entschuldigung für die Arbeit.

Damit nicht genug. Der Polizei ging die junge Frau auch noch ins Netz, als sie ziemlich rasant auf der A3 unterwegs war. Bei Bilten im Kanton Glarus hatte sie nachts um halb eins 184 Kilometer pro Stunde drauf. 120 wären erlaubt gewesen. Somit wird die Beschuldigte wegen Urkundenfälschung und grober Verletzung der Verkehrsregeln verurteilt. Sie kassiert eine bedingte Strafe von 140 mal 100 Franken. Dafür gilt eine Probezeit von zwei Jahren. Schmerzhafter dürften die hohe Busse über 3000 Franken sowie die Gebühren von 800 Franken sein. Ob das Fälschen von Arztzeugnissen bei der Jobsuche hilft, ist auch nicht anzunehmen.