Kurzbahn-WM in BudapestDrittes Gold für Noè Ponti – dann bricht er in Tränen aus
Der Tessiner bricht in seiner Paradedisziplin 100 m Schmetterling einen ikonischen Weltrekord und ist zum dritten Mal Weltmeister. Dann wird er von den Gefühlen übermannt.
Einen solchen Schwimmer hatte die Schweiz nie. Und sie hatte wohl kaum je einen Rekruten, der mit soviel Gold und WM-Titeln von internationalen Meisterschaften heimkehrte. Noè Ponti degradierte an der Kurzbahn-WM in Budapest im Final über 100 m Schmetterling am Samstagabend seine Konkurrenten geradezu zu Statisten und triumphierte in 47,71 Sekunden. Nie zuvor war ein Schwimmer je so schnell auf den vier Längen, der Tessiner knackte den vier Jahre alten Weltrekord des Amerikaners Caeleb Dressel um sieben Hundertstel.
Der Athlet des SC Uster gewann damit bereits seine dritte Goldmedaille in dieser Wochen, für seinen dritten Weltrekord kassierte er erneut 25’000 US-Dollar und zusätzliche 10’000 für die gewonnene Serie aus Weltcup und WM.
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Ponti distanzierte den zweitplatzierten Franzosen Maxime Grousset um fast eine Sekunde – und fand dann im Interview mit dem Veranstalter kaum Worte, ehe er vor dem Mikrofon des Tessiner Fernsehens kapitulierte. Ponti brach in Tränen aus, man sah ihm förmlich an, wie die Anspannung aus seinem Körper gewichen war und einer unendlichen Erleichterung Platz gemacht hatte.
Heulend über die grossen Erfolge in dieser Woche und vor allem in seiner Lieblingsdisziplin 100 m Schmetterling zuletzt bat er um Vertagung des Gesprächs. Nachdem zum dritten Mal die Hymne für ihn gespielt worden war, versuchte er noch einmal in Worte zu fassen, was die Zuschauer sprachlos hinterlassen hatte. Und fand ebenso: «Es war sensationell, einfach crazy. Ich habe den Weltrekord meines grossen Idols Caeleb Dressel unterboten, wirklich crazy.»
Auf den Zuschauerrängen war am Ende des Rennens sein Trainer Massimo Meloni zu sehen gewesen, der ob der Parforce-Leistung wieder und wieder nach Luft schnappte. Einem Sommer, der in einer Olympia-Enttäuschung (4. Rang) geendet hatte, liessen sie nun einen Spätherbst folgen, den er schlicht «grandissimo» fand. Diese Leistungen seien auch für ihn nicht leicht erklärbar, sagte er. Auf jeden Fall aber sind es solche, die vieles, sehr vieles für die Zukunft versprechen. Zumal ein mehrfacher Weltrekordhalter mit eine ganz anderem Standing auftritt als ein Olympiavierter.
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