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Erneute Tötung eines Schwarzen
Polizei von Los Angeles erschiesst schwarzen Velofahrer

Nach dem Vorfall kommt es in Los Angeles zu Protesten.
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In den USA ist erneut ein Schwarzer bei einem Polizeieinsatz erschossen worden, diesmal in Los Angeles. Es handelt sich um den 29-jährigen Dijon Kizzee, der am Montag mit einem Velo unterwegs war, als zwei Polizisten versuchten, ihn wegen eines nicht näher beschriebenen Verstosses gegen die Radfahr-Vorschriften anzuhalten. Nach Angaben der Polizei lief Kizzee zunächst davon, schlug dann einem der ihn verfolgenden Beamten ins Gesicht. Er soll ein Kleidungsbündel fallen gelassen haben, in dem sich eine halbautomatische Waffe befunden habe.

Daraufhin hätten die Polizisten das Feuer eröffnet. Der Anwalt von Kizzees Familie erklärte, Kizzee habe die Waffe nicht aufgehoben. «Aber die Cops schossen ihm mehr als 20 Mal in den Rücken und liessen ihn stundenlang zurück.» Ein Polizeisprecher sagte, es seien weniger als 20 Schüsse gewesen. Eine Autopsie sollte im Laufe des Tages erfolgen.

Aufruf zum Hochladen von Videos

Gegen welche Radfahr-Vorschrift Kizzee genau verstossen haben soll, konnte der Polizeisprecher nicht sagen. Auch zu den beiden beteiligten Polizisten machte er keine näheren Angaben. Der Anwalt der Familie, bei dem es sich um den prominenten Bürgerrechtler Benjamin Crump handelt, rief auf Twitter dazu auf, ihm Videos von dem Vorfall zu schicken, sofern diese vorhanden seien.

Der jüngste Fall in der Serie von Polizeieinsätzen, bei denen ein Schwarzer getötet wurde, liess noch in der Nacht Demonstranten in Los Angeles auf die Strassen ziehen. Ein Gedenkmarsch war am Dienstag geplant. Seit Mai, als in Minneapolis der Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz getötet wurde, kommt es in zahlreichen US-Städten regelmässig zu Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt und immer wieder auch zu Ausschreitungen.

Jüngster Brennpunkt ist Kenosha in Wisconsin, wo ein Schwarzer von Polizisten in den Rücken geschossen und schwer verletzt wurde. Dort traf Präsident Donald Trump am Dienstag zu einem Besuch ein, obwohl der Bürgermeister und der Gouverneur des Bundesstaats das abgelehnt hatten.

Unmittelbar nach dem Vorfall kam es in Los Angeles zu Protesten. (31. August 2020)

Reuters/oli