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Demo auf dem Bundesplatz
2000 gingen für Moria-Flüchtlinge auf die Strasse

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Nach der Kundgebung zogen rund 300 Teilnehmende durch die Stadt zur Schützenmatte. Beim Bollwerk kam es zu Verkehrsbehinderungen.
Die Polizei hielt sich bereit, liess den Demozug aber gewähren.
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«Say it loud, say it clear – Refugees are welcome here.» Die Botschaft, welche die Demo-Teilnehmer am Samstagnachmittag auf dem Berner Bundesplatz immer wieder skandierten, war unmissverständlich: Die Schweiz solle Flüchtlinge von der griechischen Insel Lesbos aufnehmen – und zwar unverzüglich.

Rund einen Monat ist es her, dass Europas grösstes und wegen der prekären Bedingungen bekanntestes Flüchtlingslager Moria komplett niederbrannte. Die rund 12’000 Geflüchteten, darunter zahlreiche Kinder, lebten daraufhin teilweise auf der Strasse.

«Menschenunwürdige Zustände»

In der Zwischenzeit wurde zwar ein neues Camp errichtet. Aber auch dort scheint die Situation jedoch problematisch zu sein – zumal sich zu allem auch noch das Coronavirus ausbreitet.

Bei der Demonstration auf dem Bundesplatz wiesen mehrere Redner – einige von ihnen ehemalige Flüchtlinge, die das Lager Moria selbst erlebt haben – auf die «menschenunwürdigen Zustände» auf Lesbos hin. Die Forderung der Demonstrierenden: eine humanere Flüchtlingspolitik im Allgemeinen sowie konkret die Aufnahme der Flüchtlinge aus Griechenland.

Demo-Teilnehmer trugen Maske

Bei der national organisierten Demo nahmen schätzungsweise 2000 Personen teil. Die Kantonspolizei Bern markierte rund um den Bundesplatz Präsenz, am Hirschengraben sowie beim Helvetiaplatz standen auch Wasserwerfer bereit.

Ein Eingreifen war jedoch nicht nötig. Die Kundgebung verlief friedlich, wie die Polizei am späten Nachmittag bestätigte. Die grosse Mehrheit der Demo-Teilnehmer trug ausserdem eine Maske.

Umzug zur Schützenmatte

Kurz vor Ende der Demonstration separierte sich unter den Teilnehmenden noch eine Gruppierung aus dem Umfeld der Antifa. Die rund 300 Personen zogen skandierend via Bärenplatz, Waisenhausplatz und Speichergasse zur Schützenmatte. Unterwegs blockierten sie während ein paar Minuten das Bollwerk, ansonsten kam es zu keinen Zwischenfällen.

Zur offiziellen Kundgebung auf dem Bundesplatz unter dem Motto «Evakuieren jetzt!» hatten rund 29 Organisationen aufgerufen – darunter die Menschenrechtsorganisation Amnesty International, mehrere Parteien, religiöse Institutionen und die Bewegungen Black Lives Matter Switzerland.

Schon am Morgen Kundgebungen

Bereits am Samstagmorgen war es in Bern zu Kundgebungen gekommen. Um 9 Uhr legten Klimaaktivisten sowie Berner Märit-Leute auf dem Bundesplatz eine «Streikminute» ein. Mit der Aktion protestierten sie gegen die zunehmende Verdrängung des Wochenmarkts und für eine zukunftsfähige regionale Ernährungsversorgung.

Beim Käfigturm machte die Stadtberner Juso zudem auf das vermeintlich unverhältnismässige Verhalten der Kantonspolizei bei Einsätzen aufmerksam. Die Jungpartei forderte, dass Bern wieder über eine eigene Stadtpolizei mitsamt lokaler Ombudsstelle verfügt. So hätten Personen, die von unverhältnismässigen polizeilichen Massnahmen betroffen seien, die Möglichkeit, sich bei einer unabhängigen Stelle zu melden, stand auf einem Flugblatt.

cha, jsp