Podcast «Tages-Anzeigerin»Die neue Macht der Tussi
Lange galt die Tussi als blonde, billig gekleidete und nicht besonders intelligente Frau. Doch derzeit erhält der Begriff eine neue Deutung – und damit einen gesellschaftlichen Aufstieg.
Lange Fingernägel, Minijupes, Hüftjeans und ganz viel Strass: Das sind für viele typische Tussi-Merkmale. Geprägt haben dieses Bild in den Nullerjahren Stars wie Paris Hilton und Britney Spears. Spätestens seit dem «Barbie»-Film ist die Tussi in der Popkultur zurück – und zwar mit einer neuen Bedeutung.
Genau darüber hat die deutsche Autorin und Filmemacherin Jovana Reisinger in ihrem neuen essayistischen Buch «Pleasure» geschrieben. Reisinger bezeichnet sich selbst als Tussi, und zwar mit Stolz. Denn was bisher als Abwertung gegolten habe, sei nun vielmehr ein politischer Akt und eine Art von Selbstermächtigung. Frauen, die viel Wert aufs Äussere legten, würden unterschätzt, und darin stecke eine subversive Kraft, ist Reisinger überzeugt.
In einer neuen Folge des Podcasts «Tages-Anzeigerin» diskutieren die Hosts Annik Hosmann und Annick Senn über ihre Beziehung zum Begriff Tussi, von wo er überhaupt kommt, und darüber, was das Ganze mit Klassismus zu tun hat.
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