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Arte-Serie «Mafia Queens»
Plötzlich Patin

Die Männer sind erschossen worden. Nun müssen die Frauen die mafiösen Geschäfte weiterführen.
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«Opa ist in den Nachrichten!» Der überraschte Ausruf bringt den plappernden, sich mal wieder übereinander ereifernden weiblichen Teil der Familie tatsächlich zum Schweigen. Es sind keine guten Nachrichten: Der Grossvater ist tot. Sein Sohn Eyal auch. Überhaupt sind eine Menge Männer aus der Familie der Malkas nicht mehr am Leben. Nebst ihren ausserehelichen Gespielinnen.

Sie alle sind erschossen worden auf einer Yacht, die vor Tel Aviv vor Anker liegt. Die Malkas, eine israelische Mafiafamilie, haben einen Junggesellenabschied gefeiert. Nun gibt es sie nicht mehr.

Das jedenfalls glauben all jene, die dubiose bis illegale Geschäfte mit den Malkas gemacht haben. Sie irren. Schliesslich sind die Frauen noch da: die Witwen, die Schwestern, die Töchter. Ausserdem Albert, das schwarze Schaf der Familie und deshalb nicht eingeladen zur Feier. Sowie der neunjährige Ido, der von den Killern übersehen worden ist.

So sehr es um die Familie geht: Jede der Frauen hat auch eine eigene Agenda.

Ihn jagen die Mörder nun, weil er als Zeuge viel zu gefährlich ist. Das ist das eine Problem der verbliebenen Malkas: Sie müssen den Jungen, Eyals Sohn, schützen. Ausserdem tauchen jede Menge Leute auf, die Geld von ihnen verlangen, das ihnen angeblich zusteht. Geld, das sie nicht haben. Denn die Geschäfte der Malkas übernehmen andere.

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Doch nicht mit den Malkas. Das schwören sich die Frauen. Die Sache ist nur: Ums Geschäft haben sie sich nie gekümmert, allenfalls Eyals Tomboy-Schwester Lizzie macht sich die Hände schmutzig. Aber wem sie Geld schulden und wer ihnen, wer ihre Freunde sind und wer ihre Feinde – keine Ahnung. Sie lernen es schmerzhaft in der elfteiligen israelischen Serie Mafia Queens, inszeniert von Amir Mann und geschrieben von Limor Nachmias, Dror Nobleman, Danie Rosenberg sowie Ruti und Gal Zaid.

Die Serie ist spannend – und teilweise auch tragisch. Gerade wegen dieser Tragik aber auf mal lautere, mal eher subtile Weise auch sehr komisch.

Die Tragik der Geschichte wird unterfüttert von einer subtilen Komik.

Das liegt an den vielen liebevoll gestalteten Figuren: Da ist Dori Malka, gespielt von der Sängerin Rita. Die Diva der Familie schlüpft ganz natürlich in die Rolle der Patin, sie ist durchdrungen von ihrer Rachsucht. Wenn es aber zur Sache geht, wird sie stets von Skrupeln übermannt. Unterlaufen wird Doris raumgreifendes Alpha-Weibchen-Gehabe durch ihre verhuschte Schwester Tzipi, gespielt von Orly Silbersatz Banai. Sie ist schusselig, durchsetzungsschwach – bringt die Dinge dann aber doch immer niederschmetternd auf den Punkt. Dazu der schrullige Albert, die kämpferische Lizzie, die kühle Sapir.

So sehr es um die Familie geht: Jede der Frauen hat auch eine eigene Agenda. Das führt zu Konflikten unter den Malkas. Und je weiter sich Folge für Folge herausschält, was hinter den Morden steckt, desto monströser und irrwitziger wird die ganze Geschichte.

«Mafia Queens» ist in der Arte-Mediathek.