US-Nationalgardist vor GerichtPentagon-Leaks: Jack Teixeira zu langer Haftstrafe verurteilt
14 Monate lang teilte Jack Teixeira streng geheime US-Militärdokumente im Internet. Nun wurde er deshalb zu 15 Jahren Haft verurteilt.

Wegen der Weitergabe streng geheimer Militärdokumente zum Ukraine-Krieg hat ein US-Bundesgericht gegen ein Mitglied der Nationalgarde des Staats Massachusetts 15 Jahren Haft verhängt. Jack Teixeira nahm das Urteil am Dienstag regungslos auf. Schon Anfang März hatte sich der junge Mann schuldig bekannt, in sechs Fällen geheime Informationen rund um die nationale Verteidigung vorsätzlich aufbewahrt und weitergegeben zu haben.
Staatsanwälte hatten erst 17 Jahre Haft für Teixeira gefordert und argumentiert, dass er einen der erheblichsten und folgenschwersten Verstösse gegen den sogenannten Espionage Act – ein Bundesgesetz gegen Spionage – in der US-Geschichte begangen habe. Die Verteidigung strebte eine Gefängnisstrafe von elf Jahren an. Die Anwälte räumten ein, dass ihr Mandant «eine furchtbare Entscheidung getroffen» habe, die er über 14 Monate hinweg wiederholt habe. Doch habe Teixeira mit seinen Aktionen zu keinem Zeitpunkt beabsichtigt, den USA zu schaden. Teixeira war nicht vorbestraft.
In der Anhörung in Boston entschuldigte er sich vor Bundesrichterin Indira Talwani. Ihm tue der Schaden leid, den er angerichtet habe, erklärte er. Er habe Freunde, Familienangehörige und Menschen im Ausland in einen «Strudel» gerissen. Er verstehe, dass er nun die Verantwortung und die Konsequenzen alleine schultern müsse.
Der 22-Jährige hat eingeräumt, zum Teil als streng geheim eingestufte Informationen illegal gesammelt und diese in einem Chatroom auf der bei Videospielern beliebten Internetplattform Discord mit anderen Nutzern geteilt zu haben. Der Fall warf die Frage auf, ob die USA in der Lage sind, vertrauliche Inhalte zu schützen. Die Regierung von Präsident Joe Biden hatte zudem in der Folge Mühe, die diplomatischen und militärischen Folgen der Affäre einzufangen.
DPA/dam
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