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Digitalisierung des Gesundheitswesens
Kurz vor seinem Abgang hat es Berset doch noch geschafft

ARCHIV - ZUM ANGEKUENDIGTEN RUECKTRITT VON ALAIN BERSET STELLEN WIR IHNEN FOLGENDES BILDMATERIAL ZUR VERFUEGUNG - Bundespraesident Alain Berset wartet auf seinen Einsatz an der ausserordentlichen Session der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 11. April 2023 im Staenderat in Bern. Die ausserordentliche Session wurde einberufen, um ueber die Finanzbeschluesse des Bundesrats zur Rettung der Grossbank Credit Suisse CS und deren Uebernahme durch die UBS zu debattieren. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)

Für Alain Berset ist klar: Das elektronische Patientendossier (EPD) muss zu einem «Pfeiler im Gesundheitswesen» werden. Entsprechend hat er die Bevölkerung ermuntert, ein solches zu eröffnen. Mit dem digitalen Speichern der Gesundheitsdaten soll die Kommunikation erleichtert werden – etwa zwischen dem Hausarzt, der Spezialistin und dem Spitaloperateur. Wenn diese wissen, was die jeweils anderen bereits unternommen haben, erhöht dies die Patientensicherheit und hilft, kostspielige Doppelspurigkeiten zu vermeiden.

Bloss: Berset selbst hatte es mit dem Eröffnen seines eigenen EPD alles andere als eilig. Erst diese Woche – unmittelbar vor seiner Amtsübergabe an Elisabeth Baume-Schneider von morgen Freitag – hat er es hinter sich gebracht, wie sein Departement bestätigt.

Im August liess der Gesundheitsminister noch ausrichten, er warte auf eine gute Gelegenheit: «Bundespräsident Berset plant, dann ein Patientendossier zu eröffnen, wenn er dies öffentlichkeits­wirksam tun kann.» Etliche Gelegenheiten für einen solchen Auftritt hätte es zuvor bereits gegeben. Berset wollte aber laut eigenen Aussagen warten, bis es schweizweit einfacher ist, ein EPD online zu eröffnen.

Berset gehört zur Avantgarde

Diesbezüglich hat sich inzwischen einiges verbessert, aber offenbar zu wenig für eine «öffentlichkeits­wirksame» Dossier-Eröffnung des Gesundheits­ministers. Immerhin hat er nun aber ein EPD – und gehört damit zur Schweizer Avantgarde. Denn bis anhin liess nicht einmal ein halbes Prozent der Bevölkerung ein elektronisches Patientendossier eröffnen. Genau genommen waren es per 1. Dezember 33’619 Personen. Das sind immerhin gut 10’000 mehr als im August. Und Berset ist hier noch nicht mitgezählt, da er sein Dossier erst nach dem Stichdatum eröffnet hat.

Unterdessen lässt sich das EPD in den Kantonen Zürich, Bern, Basel, Solothurn, Schaffhausen und Zug bei der Post kostenlos online eröffnen. Eine eigentliche Informationskampagne für die Bevölkerung ist frühestens im kommenden Frühjahr geplant.

Zuvor richtet sich der Fokus auf die Spitäler, Arztpraxen, Apotheken und Pflegeheime. Denn nur wenn diese das elektronische Patientendossier auch nutzen, macht das Eröffnen für die Bevölkerung Sinn. «Das EPD ist heute noch nicht perfekt», räumt das Bundesamt für Gesundheit ein. «Es funktioniert aber und wird laufend verbessert.»

Bundesraetin Elisabeth Baume-Schneider spricht an einer Medienkonferenz ueber rechtliche und politische Handlungsmoeglichkeiten.gegenueber der Hamas, am Mittwoch, 22. November 2023, in Bern. (KEYSTONE/Peter Schneider)

Dies ist künftig in der Verantwortung von Elisabeth Baume-Schneider. Sollte es demnächst eine Gelegenheit geben, um die Eröffnung eines bundesrätlichen EPD öffentlichkeitswirksam zu inszenieren, kann dies die Jurassierin übernehmen. Die neue Gesundheitsministerin hat nämlich noch kein elektronisches Patientendossier.