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Geplatzter U-Boot-Deal
Paris ruft Botschafter aus USA und Australien zurück

Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian taxiert die Ankündigungen der australischen und us-amerikanischen Regierung als «ausserordentlich ernst».
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Frankreich hat im Streit um den geplatzten U-Boot-Deal mit Australien seine Botschafter aus Washington und Canberra zu Konsultationen zurückgerufen. Aussenminister Jean-Yves Le Drian begründete die «aussergewöhnliche Entscheidung» in einer Mitteilung am Freitag damit, dass die Ankündigungen der australischen und der US-Regierung «ausserordentlich ernst» seien.

Am Mittwoch hatten die USA, Grossbritannien und Australien ein neues Sicherheitsbündnis namens Aukas für den indopazifischen Raum angekündigt. Die drei Länder wollen gemeinsam China im Südpazifik in die Schranken weisen.

Das Abkommen sieht unter anderem den Bau atombetriebener U-Boote in Australien sowie den Kauf von Tomahawk-Marschflugkörpern durch Canberra vor. Der Schritt ist historisch, weil die amerikanische U-Boot-Technologie eines der am besten gehüteten Staatsgeheimnisse ist. Bisher haben die USA nur Grossbritannien daran teilhaben lassen, nach einem Vertrag aus dem Jahr 1958.

Kurz nach Bekanntgabe des Abkommens hatte Canberra überraschend einen milliardenschweren U-Boot-Deal mit Frankreich aufgekündigt, was in Paris Empörung hervorrief. Der geplante Vertrag hatte ein Volumen von knapp 56 Milliarden Euro.

Es ist das erste Mal in der Geschichte der amerikanisch-französischen Beziehungen, dass Paris seinen Botschafter aus Washington zurückruft. Ein für Freitag geplanter Empfang in der Residenz des französischen Botschafters in Washington war aus Protest bereits abgesagt worden.

AFP/ij