«Für Büromaterial gehalten»Stadt Bern findet verschollene Unterschriftenbögen
Die Stadtkanzlei hatte einen Stapel Unterschriftenbögen mit 1600 Unterschriften für die Mindestlohn-Initiative verloren. Nun sind sie wieder aufgetaucht.
Anfang September sind bei der Stadt Bern Bögen mit 1600 zu beglaubigenden Unterschriften für die Mindestlohn-Initiative spurlos verschwunden – bis heute. Denn kurz nach dem Mittag vermeldete die Stadtkanzlei via Medienmitteilung, dass die abhandengekommenen Unterschriften gefunden worden seien – und löst auch gleich auf, wie es zur Panne kam.
Die 254 Unterschriftenbögen waren in einer Verpackungsschachtel für Büromaterial, konkret für Klebeetiketten, verpackt. Die Postsendung sei «fälschlicherweise für Büromaterial gehalten und als solches ungeöffnet in einen Schrank eingeräumt» worden. Am Freitagnachmittag vergangener Woche habe eine mitarbeitende Person die Verpackung schliesslich geöffnet und dabei unverhofft die vermissten Unterschriftenbögen gefunden.
«Die Stadtkanzlei ist zwar erleichtert, dass die Unterschriften gefunden wurden, bedauert den Vorfall aber nach wie vor sehr», heisst es im Communiqué.
Komitee verzichtet auf Anzeige
Das Initiativkomitee der Mindestlohn-Initiative zeigte sich ob dem Auftauchen der Unterschriften erfreut. Es werde auf die angekündigte Strafanzeige verzichten, da nun kriminelles Verhalten im Zusammenhang mit dem Verlust der Unterschriften ausgeschlossen werden könne, wie es mitteilte. Die Anzeige befand sich gemäss einem Sprecher in Ausarbeitung.
Als Reaktion auf die verlorenen Unterschriften hatte die Stadt Bern die Sammelfrist, die eigentlich am 1. November 2024 abgelaufen wäre, bis am 15. Januar 2025 verlängert. Das Komitee will die Unterschriften nun am 28. Oktober einreichen, wie es weiter mitteilte.
Die Mitte Juli eingereichten, verschollenen und nun wieder gefundenen Unterschriften werden nun durch die Stadtkanzlei geprüft und beglaubigt.
SDA/chh
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