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Florian Inhausers «holprige» Sendung
Panne bei SRF-«Tagesschau» – und der Moderator greift zur Lesebrille

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Wenn Kinder sich als altkluge Erwachsene verkleiden, darf eine Brille vorne auf der Nasenspitze nicht fehlen. Sie schauen dann schnippisch oberhalb der Brillengläser durch, was zugleich lebenserfahren wirkt – Weitsichtigkeit ist eine Alterserscheinung –, aber auch etwas trottelig.

Mit einer solchen Brille erschien in der «Tagesschau» vom Freitagabend auch Moderator Florian Inhauser (56). Er hatte sie so weit vorne aufgesetzt, dass es anfangs tatsächlich wie ein Scherz wirkte.

Doch Inhausers Auftritt war nicht der Fasnacht geschuldet, sondern einer Panne im Studio, wie er gleich zu Beginn klarstellte. «Ja, meine Damen und Herren, das ist erstens eine Kameraeinstellung, die Sie nicht gewohnt sind, wir auch nicht, und es ist ein Moderator mit Lesebrille auf der Nase», sagte er. «Das hat mehrere Gründe, aber die kann man zusammenfassen: Die Technik, die will nicht so, wie wir wohl wollen.» Selbst in dieser Notsituation betonte er jeden Satz so schwungvoll, wie man es von Inhauser gewohnt ist – als trage er ein Gedicht vor.

Als Schlussbouquet ein Inhauser-Reim

Der Ausfall der Technik hatte zur Folge, dass der grosse Bildschirm im Studio ausfiel, keine Liveschaltungen zu Korrespondenten möglich waren und vor allem: dass der Moderator ohne Teleprompter auskommen und die Nachrichten wie anno dazumal ab Blatt lesen musste. 

Laut SRF erfuhr Inhauser erst eine halbe Stunde vor Beginn, was ihn erwartete. Ihm blieb also nur wenig Zeit – und offensichtlich schaffte er es auch nicht mehr, seine grosse schwarze Lesebrille durch ein weniger auffallendes Modell zu ersetzen.

Inhauser meisterte die Sendung fast tadellos

Bei Pannen dieser Art haben Moderatoren zwei Möglichkeiten: So tun, als ob nichts wäre – oder das Problem ständig zu betonen. Inhauser entschied sich für die zweite Variante. Was sich als unnötig erwies. Kaum hatte man sich an die Brille gewöhnt, war die Sendung gar nicht mehr so anders. Inhauser beherrschte das Lesen ab Blatt fast tadellos, den grossen Bildschirm hinter ihm vermisste niemand – ebenso wenig die oft bemühten Livegespräche mit den eigenen Korrespondenten. Per Unfall hat die «Tagesschau» hier vielleicht sogar ein attraktiveres Format gefunden.

Inhauser verabschiedete sich wie immer mit wohlformulierten Worten: «Ja, meine Damen und Herren, das war eine ausgesprochen holprige ‹Tagesschau›.» Und reimte: «Bei der ‹Tagesschau› steht sehr viel still, wenn die Technik nicht will.»