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Panne bei Prämieninitiative
Rifferswil verwechselte Ja- und Nein-Stimmen – doch kaum jemand wunderte sich

Dorfansicht von Rifferswil .
Gemeindeversammlung Rifferswil (22 Prozent Steuererhöhung)t.
24.02.2016 
(Tages-Anzeiger/Urs Jaudas)
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Ach ja, wieder einmal Rifferswil. Das war der Reflex vieler, welche am Sonntagnachmittag die Kantonskarte zur Abstimmung über die Prämieninitiative studierten. Die progressive «Insel» im meist konservativen Rest des Säuliamtes ist ein gewohntes Bild.

So schrieb diese Redaktion denn auch, dass nur zwei Gemeinden der Initiative der SP zugestimmt hätten: die grosse Stadt Zürich und das kleine Rifferswil mit seinen rund 1200 Einwohnerinnen und Einwohnern.

Nur: Dieses Mal schaffte es die SP nicht einmal in Rifferswil, eine Mehrheit hinter ihrer Vorlage zu scharen. Bei der Übermittlung des Schlussresultates an den Kanton wurden nämlich die Ja- und Nein-Stimmen verwechselt. «Ein ärgerlicher Flüchtigkeitsfehler», sagt Gemeindeschreiberin Laura Molleman.

Am Montag liess der Kanton das Resultat korrigieren: Die Rifferswiler Stimmberechtigten lehnten die Initiative mit 206 Ja zu 269 Nein ab – nicht umgekehrt.

Versehen kommen vor

Laut Stephan Ziegler, kantonaler Wahl- und Abstimmungsleiter, kommen Versehen bei Auszählungen hin und wieder vor. «Man darf nicht vergessen, dass es sich bei Wahlbüros um Milizbehörden handelt», sagt Ziegler.

 Zur Qualitätssicherung bei der Ergebnisermittlung verwendet der Kanton eine selbst entwickelte Plausibilisierungsapp, die bei Ausreissern anschlägt. Das hat sie auch bei Rifferswil getan, denn der Ja-Anteil von 56 Prozent bedeutete eine markante Abweichung vom Erwartbaren.

Nach Rücksprache mit der Gemeinde am Montagmorgen hat das Gemeindewahlbüro den Fehler berichtigt. Das Endresultat des Kantons Zürich verschiebt sich dadurch um 0.006 Prozentpunkte zugunsten der Nein-Stimmen. Dieses hat der Kanton so korrekt an den Bund übermittelt.

Nicht unplausibel

In Rifferswil war man über das vermeintliche Endresultat, das Rifferswil einmal mehr zu einer linken Insel auf dem Land machte, wenig erstaunt, wie Laura Molleman erzählt. «Es schien uns nicht unplausibel, denn wir sind etwas bekannt dafür, dass wir häufig gleich wie die Stadt Zürich abstimmen.»

Das Abstimmungsergebnis der kleinen Gemeinde, das jeweils bereits früh feststeht, trifft an Wahlsonntagen bei Insidern jeweils auf Interesse. Gilt doch das Rifferswiler Resultat als Gradmesser dafür, wie die Stadt Zürich abgestimmt hat.