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Einstimmig für den «Gamechanger»
Der Schweizer Sport steht hinter einer Olympia-Kandidatur

Skiers compete during the men's weather-shortened 50km mass start free cross-country skiing competition at the 2022 Winter Olympics, Saturday, Feb. 19, 2022, in Zhangjiakou, China. (AP Photo/Aaron Favila)
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Die erste Hürde war letztlich gar keine: Das Schweizer Sportparlament, die Vertreterinnen und Vertreter der olympischen Sportverbände, hat sich bei einer Tagung in Bern einstimmig für eine Schweizer Kandidatur für Olympische Winterspiele 2030 (oder später) ausgesprochen. Dies nach überraschend beherzten Voten vor allem von Sommersportverbänden und einigen kritischen Fragen zur Nachhaltigkeit. Das bedeutet, dass Swiss Olympic nun in den finalen «zielgerichteten» Dialog mit dem IOK eintreten kann.

Urs Lehmann, Swiss-Ski-Präsident und Mitglied des Lenkungsausschusses, sagte, das «neue Modell der dezentralen Spiele» sei ein «Gamechanger». Sportministerin Viola Amherd betonte, solche Winterspiele seien «eine Chance fürs IOK, aber auch für die Schweiz». Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl sagte nach der Abstimmung ohne Gegenvotum: «Das ist ein ziemlich emotionaler Moment.»

Im Juli 2024 werden die Spiele vergeben

Das Projekt wurde am Dienstag dem IOK in Lausanne präsentiert, letztlich entscheiden aber nicht die Schweizer darüber, ob dieser Dialog überhaupt geführt werden kann. Der Exekutivrat des IOK gibt Mitte nächster Woche an seiner Sitzung in Paris bekannt, mit wem er diesen Dialog führen will. Die Vergabe der Spiele findet dann im Juli 2024 statt. Interesse haben auch Frankreich und Schweden, im Gegensatz zum dezentralen Konzept der Schweiz sehen sie herkömmliche mit zwei grossen Zentren vor. Praktisch gesetzt für 2034 ist die USA mit Salt Lake City, die USA trägt bereits die Sommerspiele 2028 in Los Angeles aus.

Für Swiss Olympic hat sich die Ausgangslage seit den ersten Gesprächen mit dem IOK im März markant verändert – und umgekehrt. Die Schweiz war damals einzige Interessentin und das IOK quasi in Zugzwang. Nun hat dieses eine komfortable und scheinbar risikoarme Auswahl – zumal Frankreich und Schweden im Gegensatz zur Schweiz keine Referenden kennen.

Tritt das IOK in den «targeted dialogue» ein, übernimmt für die nächsten Schritte nun der Trägerverein «Olympische und Paralympische Winterspiele Schweiz 203x» den Lead. Zur Erarbeitung einer Bewerbung wurde dieser von Swiss Olympic mit 2,1 Millionen Franken ausgestattet. Zum Vergleich: Die letzte Schweizer Kandidatur, Sion 2026, hatte 24 Millionen Franken gekostet.

Bis Ende Februar muss ein detaillierter Fragebogen des IOK beantwortet werden, und bis Ende März sollen 24 Garantien geleistet werden.

Neue Stiftung Schweizer Sportgericht

Die zweite wichtige Abstimmung betraf die Überführung der Disziplinarkammer des Schweizer Sports in eine neue, eigenständige Stiftung. Die heutige Disziplinarkammer ist ein Organ von Swiss Olympic, zwar unabhängig und doch angegliedert. Um in der Aussenwahrnehmung und Unabhängigkeit klar zu sein, soll nun die «Stiftung Schweizer Sportgericht» entstehen.

Im vergangenen Jahr und seit Anpassung des Ethik-Statuts sind die Anforderungen und die Mehrbelastung sowohl für die Meldestelle (Swiss Sports Integrity) als auch für die Disziplinarkammer gewachsen. Die Kosten der Stiftung werden mit 750’000 Franken dreimal höher sein als bisher, Swiss Olympic wird sie mit einer halben Million alimentieren.

Lesen Sie hier den Kommentar zum Entscheid des Sportparlaments.