Kommentar zum PestizideinsatzNun sind alle gefordert, nicht nur die Bauern
Der Bauernverband will weiterhin Pestizide und Gülle reduzieren – wenn auch mit Abstrichen. So oder so wird es schwierig, das Ziel zu erreichen.
Die Bauern haben die Abstimmung vom 13. Juni gewonnen, die beiden Agrarinitiativen sind an der Urne gescheitert. Damit ist für die Landwirte ein grosses Problem aus der Welt geschafft – und die Versuchung da, alles beim Alten zu lassen. Doch der Bauernverband steht weiter dazu, den Pestizideinsatz zu senken und das Gülleproblem zu lindern. Eine gute Nachricht.
Man mag beanstanden, dass Bauernchef Markus Ritter und seine Leute nicht in allen Punkten so weit gehen, wie es der Bundesrat vorschlägt. Die Kritik ist teils berechtigt. Fakt bleibt aber: Der Reduktionsplan von Bundesrat und Parlament ist insgesamt ein ambitioniertes Machwerk, das unter dem Druck zweier Volksinitiativen entstanden ist.
Man sollte sich nicht täuschen lassen: Die beiden Begehren waren so radikal, dass fast jedes Gegenprojekt geradezu zahnlos erscheinen musste. In Tat und Wahrheit wird es aber schwierig, die Reduktionsziele zu erreichen. Wichtig ist deshalb, dass die Arbeit jetzt zügig beginnt und nicht auf die Landwirtschaft beschränkt bleibt; auch private Haushalte und staatliche Stellen setzen Pestizide ein.
Viel Zeit bleibt nicht. In weniger als zehn Jahren müssen die Reduktionsziele erfüllt sein. Der Druck auf die Akteure bleibt bestehen: Passiert nichts, ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis die nächste Volksinitiative lanciert wird.
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