Nordkorea zieht sich aus Verbindungsbüro mit Seoul zurück
Die Anweisung für den Abzug kommt offenbar von höchster Stelle in Pyongyang.
Wenige Wochen nach dem Scheitern des zweiten Gipfeltreffens zwischen Nordkorea und den USA hat Pyongyang nach Angaben aus Seoul seine Mitarbeiter aus einem gemeinsamen Verbindungsbüro mit Südkorea abgezogen. Pyongyang habe «den Süden informiert, dass sie sich aus dem Verbindungsbüro zurückziehen», sagte der südkoreanische Wiedervereinigungsminister Chun Hae Sung am Freitag vor Journalisten.
Die Entscheidung sei «im Einklang mit einer Anweisung von höherer Stelle» getroffen worden, sagte Chun. «Sie sagten, es sei ihnen egal, ob wir im Verbindungsbüro bleiben oder nicht.» Südkorea bedaure die Entscheidung des Nordens und werde die eigene Arbeit in dem Verbindungsbüro fortsetzen.
Die Gründe für den Rückzug waren zunächst unklar. Das Büro diente als wichtiger Kommunikationskanal. Beide Seiten waren sich in der zentralen Frage der atomaren Abrüstung Nordkoreas nicht nähergekommen. Die USA hatten zudem am Donnerstag erstmals nach dem Gipfel Sanktionen gegen zwei chinesische Reedereien verhängt, die Nordkorea beim Umgehen der internationalen Sanktionen geholfen haben sollen.
Büro sollte die diplomatische Verbindung stärken
Im Zuge ihrer Annäherung hatten Nord- und Südkorea das gemeinsame Büro im nordkoreanischen Kaesong im September eröffnet. Nach Angaben des südkoreanischen Wiedervereinigungsministeriums sollte es den grenzüberschreitenden Austausch verbessern.
Nord- und Südkorea hatten sich im vergangenen Jahr angenähert; der südkoreanische Präsident Moon Jae In hatte zudem grossen Einfluss dabei, den Gesprächsprozess zwischen seinem Verbündeten USA und dem atomar bewaffneten und mit schweren Sanktionen belegten Nordkorea in Gang zu bringen. Bei dem Gipfel von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un im Februar war aber erneut keine Einigung über Schritte zur atomaren Abrüstung Nordkoreas erzielt worden.
Video: «Nordkorea verzichtet auf Atomwaffentests»
Muss sich erklären: Das Treffen zwischen Donald Trump und Kim Jong-un wurde vorzeitig beendet.
SDA/aru
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