0,25 statt 0,5 mlNoch dieses Jahr dürften in der Schweiz Kinderimpfungen erfolgen
Moderna beantragt die Zulassung ihres Impfstoffes für Kinder ab 6 Jahren. Swissmedic wird schon in Kürze darüber entscheiden. Laut BAG stehen genügend Impfdosen bereit.
Wer Kinder hat, wird sich in den nächsten Wochen überlegen müssen, ob sie gegen Covid geimpft werden sollen. Moderna hat in der Schweiz einen Antrag für die Zulassung des Impfstoffes für 6- bis 11-Jährige beantragt. Mit einer Zulassung ist noch in diesem Jahr zu rechnen. Und auch Pfizer/Biontech wird bei Swissmedic in Kürze einen Antrag für die Impfung von 5- bis 11-Jährigen stellen, wie es aus behördennahen Kreisen heisst. Pfizer Schweiz gibt keinen Kommentar dazu.
«Moderna hat bei Swissmedic ein Gesuch eingereicht, die Indikation des Covid-19-Impfstoffs Spikevax auf Kinder ab 6 Jahren auszuweiten», teilte die Zulassungsbehörde am Donnerstag mit. Bei der für die EU zuständigen Prüfstelle EMA hatte Moderna das Gesuch schon vor einer Woche gestellt. Schon zuvor hatte dort Pfizer/Biontech die Genehmigung ihres Impfstoffes für Kinder beantragt.
«Die Schweiz hat im Jahr 2021 genügend Impfstoffe, um auch Kindern und Jugendlichen eine Impfung zu ermöglichen.»
An Teenager ab 12 Jahren werden die beiden mRNA-Impfstoffe von Moderna und von Pfizer/Biontech schon seit dem Sommer verimpft. Bislang erhalten Jüngere jedoch nur in wenigen Ländern die Covid-Spritze: Die Stadt Wien hat damit diese Woche begonnen, sie setzt den Impfstoff von Pfizer/Biontech schon vor der Zulassung ein. In den USA ist dieser für 5-Jährige schon offiziell per Notfallverfahren freigegeben; dort ist bereits rund eine Million Kinder geimpft. Auch Israel spritzt schon die Kleinen.
In der Schweiz kann es nach einer Zulassung durch Swissmedic und einer Impfempfehlung für Kinder gleich mit den Impfungen losgehen: «Die Schweiz hat im Jahr 2021 genügend Impfstoffe, um auch Kindern und Jugendlichen eine Impfung zu ermöglichen», erklärt eine Sprecherin des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). «Für das Jahr 2022 werden ebenfalls ausreichend Impfstoffe besorgt, um der gesamten Bevölkerung der Schweiz einen sehr hohen Impfschutz anzubieten.» Sowohl für die Booster-Impfungen für Erwachsene wie auch für die Erstimpfungen bei Teenagern und Kindern ist demnach genügend Impfstoff da.
Für Kinder braucht es einen anderen Stabilisator
Denn zumindest für den Moderna-Impfstoff ist für die Kinderimpfung keine separate Bestellung nötig: Es handelt sich dabei um das gleiche Serum, wie den Erwachsenen gespritzt wird. Nur die Dosis fällt für Kinder geringer aus. Statt 0,5 Milliliter wird die Spritze mit 0,25 Millilitern aufgezogen.
Bei Pfizer/Biontech dagegen handelt es sich beim Kinderimpfstoff um eine leicht veränderte Zusammensetzung. Für 5- bis 11-Jährige wird als Stabilisator Tromethamin verwendet statt phosphatgepufferte Kochsalzlösung. Tromethamin ist bei Impfstoffen und Medikamenten auch für Kinder schon langhin erprobt, wie die US-Zulassungsbehörde FDA erklärt.
Ob die Schweiz für diesen speziellen Kinderimpfstoff von Pfizer schon Vorbestellungen getroffen hat, und wenn ja, für wie viele Dosen, dazu äussert sich das BAG nicht detailliert.
Während die Eidgenossenschaft die Kinderimpfung also wohl mit dem Impfstoff von Moderna beginnen wird, ist dieser in den USA aktuell nur für Erwachsene im Einsatz – also noch nicht einmal für Jugendliche. Die FDA hat dies noch nicht genehmigt, da sie das Risiko von Herzmuskelentzündungen bei Teenagern erst noch untersuchen möchte. Den Antrag für die Kinderzulassung hat Moderna in den USA deshalb noch nicht gestellt.
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