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Wild, wilder, Challenge League
Noch die halbe Liga kann aufsteigen

Rechtzeitig Fahrt aufgenommen: Der FC Aarau (im Bild von links Qollaku, Avdyli und Fazliu) geht mit viel Schwung ins Saisonfinale.
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Schon wieder herrscht Drama. Schon wieder kann alles passieren, ist nichts unmöglich. In der Challenge League stehen die letzten beiden Spieltage an, und bei der Swiss Football League darf man sich auf die Schultern klopfen: Der Spielplaner hat ganze Arbeit geleistet. Fünf Teams – die halbe Liga – sind durch sieben Punkte getrennt, und im Saisonfinale gibts fast nur noch Direktduelle.

Wie unberechenbar die Lage ist, zeigt exemplarisch der FC Aarau. Im vergangenen Jahr verpassten die Aargauer den Aufstieg auf spektakuläre Weise am letzten Spieltag, in den sie als Leader mit drei Punkten Vorsprung gegangen waren. Doch die verheissungsvolle Ausgangslage wurde verspielt: Wegen der 0:2-Heimniederlage im ausverkauften Brügglifeld gegen Vaduz fielen sie auf Rang 3 zurück, der ihnen nicht einmal die Barrageteilnahme brachte. Stattdessen stieg das punktgleiche Winterthur auf.

Danach setzten sich die Aarauer vor dem Saisonstart wieder den Aufstieg zum Ziel und kommunizierten dies so offensiv wie sonst nur Ligakrösus Lausanne-Sport. Sie haben viel Geld dafür in die Hand genommen, das Budget beträgt rund sechs Millionen Franken. Ein erfolgreiches Ende der Saison ist damit für sie noch gar nicht garantiert: Sie können mit zwei Siegen zwar Zweiter werden und damit direkt aufsteigen. Aber sie können mit sechs Punkten auch nur auf Rang 4 kommen und erneut mit leeren Händen dastehen. Oder gar mit vier Punkten die Barrage erreichen. Die «Aargauer Zeitung» hat für Aarau sechs verschiedene Szenarien errechnet.

Yverdon, das am Dienstag den Aufstieg realisieren kann, sowie Lausanne-Sport heissen die letzten Gegner der Aargauer. Die beiden Westschweizer Clubs treffen zudem jeweils auf Wil. Vom Spitzenquintett misst sich nur Stade Lausanne-Ouchy nicht noch mit der direkten Konkurrenz – und könnte so der grosse Profiteur dieser wilden Ausgangslage werden. Die ersten zwei Teams steigen direkt auf, der Dritte kommt in die Barrage.

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Lange sprach nichts mehr für den FC Aarau. Anfang April lag er (nach einer 0:2-Heimniederlage gegen Vaduz) auf Rang 6. Zehn Punkte betrug der Rückstand auf den Barrageplatz – es war der Tiefpunkt in einer Saison der ständigen Auf und Ab. Ende Oktober musste Trainer Stephan Keller gehen, nachdem sich die Mannschaft gegen eine weitere Zusammenarbeit ausgesprochen hatte. Doch unter Kellers Nachfolger Boris Smiljanic erging es ihr zunächst nicht besser: In Smiljanics zweitem Spiel setzte es in Wil ein 1:6 ab. Erste Stimmen im Umfeld forderten schnell die nächste Trennung.

Erst schnell in der Kritik, jetzt auf dem Erfolgsweg: Aaraus neuer Trainer Boris Smiljanic treibt die Mannschaft an.

Doch seit der Niederlage Anfang April gegen Vaduz stellten sich Resultate ein, die den Ambitionen des FC Aarau eher entsprechen. Sechs Siege in sieben Spielen, 16 erzielte Treffer und seit dem 2:0 am Freitag gegen Schaffhausen nun schon 369 Minuten ohne Gegentor. Die Leistungen werden honoriert: Zu den letzten beiden Heimspielen kamen jeweils über 6000 Menschen. Auch das Spiel am Pfingstsamstag gegen Lausanne ist schon bald ausverkauft.

Für Philipp Bonorand wird es der letzte offizielle Einsatz als Aarau-Präsident sein. «Mein Wunschszenario ist, dass es zum Abschluss noch um etwas geht», sagt er. Bonorand stand dem Club drei Jahre lang vor, die Doppelbelastung als Clubpräsident und voll ausgelasteter Unternehmer bekam er aber zunehmend zur spüren, er war körperlich am Anschlag und musste sich zwischenzeitlich zurückziehen. Nachdem es nach einer Heimniederlage gegen Stade Lausanne Mitte März zum Platzsturm durch die eigenen Fans gekommen war, kündigte er seinen Rücktritt auf Ende Saison an.

Markus Mahler soll ihn ersetzen, er stellt sich an der GV am 12. Juni zur Wahl. Sportchef Sandro Burki wurde kürzlich zum Geschäftsführer in Doppelfunktion befördert.

Unter neuer Führung wird es nach dieser Saison auch in der Mannschaft zum Umbruch kommen – unabhängig von der Ligazugehörigkeit. Unter anderem wird Shkelzen Gashi den Club verlassen, sein gut dotierter Vertrag läuft aus. Stattdessen sollen vermehrt wieder Aargauer Eigengewächse zum Einsatz kommen.